Köln hakt nach: Woher hat der Halve Hahn seinen Namen?

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"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Köln immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann.

Köln hakt nach: Woher hat der Halve Hahn seinen Namen?

Einen Halven Hahn bestellen und ein halbes Grillhähnchen erwarten – diesen Fehler machen in Köln wirklich nur schlecht informierte Touris. Allen anderen ist wohl klar, dass es sich bei diesem typischen Brauhaus-Gericht um ein Roggenbrötchen mit Käse handelt und nicht etwa um einen wirklichen Hahn. Auch wenn ihr diese rheinische Spezialität vielleicht schon unzählige Male im Brauhaus bestellt habt – habt ihr euch auch schon mal gefragt, wo dieser ungewöhnliche Name eigentlich herkommt?

Wir schon – und wir sagen's euch gleich: So ganz eindeutig ist die Antwort nicht. Um den Halven Hahn spinnen sich nämlich viele Geschichten und Legenden und wer nun wirklich den Namen erfunden hat, lässt sich schwer nachvollziehen. Die populärste Geschichte aber ist eine, die aus einem Leserbrief im Kölner Tageblatt aus dem Jahr 1913 stammt:

Da berichtete ein Gast nämlich von seiner besonderen Idee. Viele Jahre zuvor habe er seine Geburtstagsgäste ins Brauhaus eingeladen und mit dem Köbes einen kleinen Deal ausgemacht. Die Gäste würden 14 halbe Hähnchen bestellen – und sollten eine halbe Stunde später stattdessen 14 halbe Roggenbrötchen mit Käse serviert bekommen. Gesagt, getan – der Scherz sorgte für großes Gelächter und der Halve Hahn war geboren.

Ääver isch will doch bloß ne halve han.

Ob das wirklich die Geburtsstunde des Gerichts war, ist schwer zu sagen. Andere Quellen besagen, dass das Wort "Hahn" vom Wort "Handkäs" abgeleitet wurde – früher wurde das Brötchen, das wir heute in der Kombination mit Gouda kennen, nämlich auch mit dem Mainzer Handkäse serviert. So isst man den Halven Hahn in Düsseldorf übrigens heute noch.

Eine dritte Geschichte hat uns besonders gut gefallen. Demnach soll ein Gast ein Roggenbrötchen mit Käse serviert bekommen haben und meckerte dann: "Ääver isch will doch bloß ne halve han" – er wollte also nur ein halbes Brötchen. Wir sagen's, wie es ist: Jede dieser Geschichten taugt für ein bisschen unnützes Wissen bei eurem nächsten Brauhaus-Aufenthalt. Und falls ihr bei einer Nacht voller Kölsch doch noch dahinterkommt, wo der Ursprung der Spezialität wirklich liegt, sagt uns Bescheid!

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