Köln hakt nach: Wieso leuchtet das Pumpwerk am Rhein in verschiedenen Farben?

© Carolin Franz

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Köln immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann.

Wieso leuchtet das Pumpwerk am Rhein in verschiedenen Farben?

Das Pumpwerk am Rhein – auf Höhe der Schönhauser Straße in Bayenthal – hat nicht nur eine praktischen Zweck, sondern sieht auch ziemlich stylish aus. Falls ihr nicht wisst, wovon die Rede ist: Das Pumpwerk ist der große Kasten südlich des Skateparks Kap686, der ab der Dämmerung in verschiedenen Farben leuchtet. Seit 2008 steht das Pumpwerk auf dem Hügel am Rhein und sorgt dafür, dass bei Hochwasser die linksrheinischen Niederschläge abgeleitet werden und stellt sicher, dass es keinen Rheinwasser-Rückstau in der Kanalisation gibt.

Noch dazu macht es mit seiner bunten Beleuchtung richtig was her. Aber aufgepasst: Es geht hier nicht nur um eine schöne Optik, sondern um den Pegel des Rheins. Das Pumpwerk verändert nämlich je nach Wasserstand seine Farbe. 

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Ist der Wasserstand relativ niedrig, zwischen 2,40 Metern und drei Metern, leuchtet es blau. Danach folgen die Farben Mint, Grün, Gelb, Orange und schließlich Rot – Letzteres steht für einen Pegel von mehr als 6,20 Metern. Die verschiedenen Pumpwerke in der ganzen Stadt sorgen dafür, dass auch stärkere Überschwemmungen keine größeren Auswirkungen auf die angrenzenden Veedel haben.

Sowas hat es in Köln nämlich auch schon gegeben – in den 90er-Jahren gab es gleich zwei schlimme Hochwasser, 1993 und 1995. Damals stand das Wasser bei einem Pegel von mehr als zehn Metern, sodass auch die Straßen in der Altstadt überflutet wurden. Das Pumpwerk in Bayenthal – und einige andere in der Stadt – wurden deshalb ein Jahrzehnt später erbaut und regulieren seitdem die Wassermassen.

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Der höchste Wasserstand in Köln wurde übrigens 1784 gemessen. Damals war der Rhein im Winter komplett zugefroren und eine Mischung aus Tauwetter und Frost löste eine Flut aus – der Pegel lag damals bei 13,55 Metern. Werfen wir einen nicht so weiten Blick zurück, erinnern wir uns vor allem an das Hochwasser im Juli 2021. Zum Vergleich: Da lag der Pegel etwas über acht Meter.

Noch ein Fun Fact zum Schluss: Das Pumpwerk in Bayenthal pumpt Wasser mit einer Geschwindigkeit von 3600 Litern pro Sekunde. Das sind 18.000 kleine Kölschstangen. Wow!

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