Köln hakt nach: Kann der Rhein in Köln noch mal komplett zufrieren?
In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!
Wenn wir uns heute über den kalten Winter in Köln beschweren, dann hätten die Kölner*innen vor 60 Jahren darüber wahrscheinlich nur gelacht. Im Winter 1962/63 lagen die Temperaturen nämlich über mehrere Monate im zweistelligen Minusbereich. Es war so klirrend kalt, dass sogar der Rhein auf einer Strecke von 80 Kilometern komplett zugefroren ist. Kölner*innen spazierten damals über das dicke Eis oder fuhren darauf Schlittschuh.
Das Bild unten zeigt den Rhein im sogenannten "Jahrhundertwinter" von 1929. Seit den 60er-Jahren ist der Rhein nicht mehr so zugefroren. Aber wäre das in Zukunft überhaupt noch mal möglich? Kann der Rhein in Köln noch mal komplett einfrieren?
Da der Klimawandel tendenziell eher Gletscher schmelzen als Flüsse frieren lässt, wäre die Antwort von den generellen klimatischen Bedingungen her schon mal "Nein". Aber nicht nur die Erderwärmung, durch die es nur noch selten zu extremen Minusgraden in Köln kommt, verhindert, dass auf dem Rhein eine geschlossene Eisdecke entsteht.
Ein weiterer Grund ist, dass die Temperatur des Rheins durch die Abwässer der Industrie, die in ihn geleitet werden, meist sogar etwas höher ist als die Umgebungstemperatur. Die durchschnittliche Temperatur des Rheins lag laut des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Umwelt in den Wintern von 1990 bis 2019 zwischen sechs und 7,9 Grad Celsius – Tendenz steigend.
Eine Eisfläche oder auch nur kleinere Schollen, wie wir es von Bildern oder aus Geschichten kennen, wird es so in Zukunft also nicht mehr geben. Wer aber noch mal ein paar Bilder vom Jahrhundertwinter sehen will, findet in der ARD-Mediathek die ein oder andere Erinnerung – wie diese hier.