Köln hakt nach: Wer ist der Typ, der in Denkerpose vor der Uni sitzt?

© Carolin Franz

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.

Wer sitzt da vor der Uni rum?

Wer an der Uni Köln das Studium beginnt, kommt um ihn nicht herum. Nicht nur, weil der Weg die Studis früher oder später ins Hauptgebäude führen wird, sondern auch, weil er quasi Treffpunkt für jegliche Ersti-Veranstaltungen ist. Von wem wir reden? Na von Albertus Magnus natürlich, besser gesagt von seiner Statue, die auf dem nach ihm benannten Platz an der Universität zu Köln steht. 

Aber wer ist bzw. war der Mann, der in Denkerpose und mit aufgeschlagenem Buch vor der Uni sitzt? Albertus Magnus war ein wichtiger Gelehrter des mittelalterlichen Kölns und hat quasi den Weg für die Uni Köln geebnet. Er war Teil des Dominikanerordens und leitete im 13. Jahrhundert dessen „Studium Generale“ – gelehrt und gelernt wurde damals noch nicht an der Uni Köln, sondern in der Klosterschule. Studierende aus ganz Europa kamen, um hier zunächst Philosophie und Theologie, später auch Recht zu studieren.

Albertus Magnus war das, was man vor allem früher als „Universalgelehrten“ bezeichnete – er hat sein Wissen in über 70 Abhandlungen und Büchern festgehalten. Kein Wunder, dass wir ihn heute mit aufgeschlagenem Buch vor der Uni antreffen.

© Carolin Franz

Aber zurück zur Geschichte: Als Nachfolge der Lehre am Kloster entstand 1388 schließlich die Universität zu Köln – bzw. die „Alte Universität zu Köln“. Auch wenn die Uni nämlich schon eine lange Geschichte auf dem Buckel hat, musste sie zur Franzosenzeit 1798 geschlossen werden. Erst 1919 wurde sie wiedergegründet – als „Neue Universität zu Köln“. Das Denkmal für den wichtigen Bischof und Gelehrten aus dem Mittelalter entstand erst noch später: Der Bildhauer Gerhard Marcks gestaltete 1956 die Statue, die auch heute noch vor der Uni zu finden ist. 

Zwischen Albertus Magnus’ Leben im Mittelalter und unserem heutigen Blick auf die Statue hat sich so einiges getan: Während im 13. Jahrhundert zwischen 30.000 und 40.000 Menschen in Köln lebten, gibt es inzwischen allein an der Uni Köln über 50.000 Studis – in ganz Köln waren es 2020 sogar über 100.000. Albertus Magnus aber bleibt als geistiger Vater der Uni im Kopf – genau deshalb gibt es seit 2005 auch eine nach ihm benannte Professur. Jährlich wird ein*e herausragende*r Wissenschaftler*in geehrt und lehrt innerhalb einer kurzen Veranstaltungsreihe zu allgemein interessierenden Themen – genau wie Albertus vor gut 700 Jahren.

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