Köln hakt nach: Warum haben ausgerechnet die fröhlichen Kölner*innen elf Tränen in ihrem Stadtwappen?
"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Wir finden nämlich: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.
Julia fragt: Was hat es mit den Tränen im Kölner Stadtwappen auf sich?
Tränen im Stadtwappen der fröhlichen Kölner*innen? Das will so gar nicht zusammenpassen. Was hat es also damit auf sich? Die Antwort lautet: Die elf Tränen stehen für Kölns Stadtpatronin – die Heilige Ursula – und sind eigentlich gar keine Tränen, sondern Hermelinschwänze.
Der Legende nach war Ursula eine bretonische Prinzessin, die mit ihren zehn Gefährtinnen von den Hunnen ermordet wurde. Die Hunnen belagerten damals Köln und die elf Frauen weigerten sich, sich zu unterwerfen – und starben einen Märtyrertod. Damit wurden sie zum Sinnbild der Kölner Wehrhaftigkeit. Die elf „Tränen“ stehen aber nicht – wie manchmal behauptet – für die Tränen der elf Jungfrauen, sondern stellen Hermelinschwänze dar, welche wiederum im Wappen der Bretagne auftauchen.
Warum sich drei Kronen auf dem Kölner Stadtwappen finden, ist ebenfalls schnell erklärt – sie stehen für die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine sich seit 1164 im Kölner Dom befinden.