"Busenfreundin" – Kölns neuer Podcast von Frauen, die Frauen lieben

© Busenfreundin

Fragt man Männer, wie sie sich eine „typische Lesbe“ vorstellen, dann fallen da schnell mal Umschreibungen wie „kurze Haare“, „kräftig“, „burschikos“. So zumindest Ricardas Erfahrung. Die Wahl-Kölnerin steht auf Frauen – und hat mit diesem Klischeebild so rein gar nichts zu tun. Ricarda hat lange blonde Haare, ist schlank und feminin. Seit ihrem Outing vor sechs Jahren hat sie darum einen Satz immer wieder gehört: „Aber du siehst doch gar nicht so aus.“

Dass Frauen aber nun mal nicht automatisch aussehen müssen wie halbe Kerle, nur weil sie Frauen lieben, ist nur eines von vielen Vorurteilen, mit denen Ricarda gerne aufräumen möchte – und genau deswegen hat sie einen Podcast ins Leben gerufen. „Busenfreundin“ heißt er – und liefert somit auch gleich eine schönere Bezeichnung für das hässliche Wort „Lesbe“.

Mir hat da etwas Lockeres und Lustiges gefehlt.

Warum sich Ricarda, die hauptberuflich Comedy-Autorin ist, in ihrer Freizeit jetzt auch noch hinters Mikro setzt und Podcast-Folgen schneidet? „Weil ich alle Podcasts, die ich vorher zu dem Thema entdeckt hatte, irgendwie zu belehrend und steif fand. Mir hat da etwas Lockeres und Lustiges gefehlt. Also habe ich entschieden: Dann mache ich das eben selbst“, sagt sie, „außerdem kann man das in Jogginghose machen.“

Ohne Frage: Ricarda bringt beste Voraussetzungen für einen Podcast mit Augenzwinkern mit. Dennoch gleicht die Kombination von Entertainment und ernstem Inhalt manchmal einem kleinen Ritt auf der Rasierklinge. Schließlich reichen die Themen vom persönlichen Outing über Transsexualität bis hin zu Regenbogenfamilien und der Frage, wie Religion und Homosexualität eigentlich zusammengehen. Für Ricarda gilt darum: Es soll nichts ins Lächerliche gezogen werden, aber es gibt auch keinen erhobenen Zeigefinger.

Unterhaltend und informativ soll es sein. Infotainment eben.

Ohnehin soll „Busenfreundin“ nicht nur die LGBT-Community ansprechen, sondern auch alle anderen, die Bock auf etwas Entertainment haben. „Unterhaltend und informativ soll es sein. Infotainment eben“, sagt Ricarda. Und weil in Gesellschaft (fast) alles irgendwie mehr Spaß macht, ist Ricarda in ihren Podcast-Folgen auch nie alleine.

Anfangs als Moderatorin immer fest mit an Bord: "Alles was zählt"-Star Maike Johanna Reuter. Die Schauspielerin steht privat sowohl auf Männer als auch auf Frauen und erzählt in den ersten Folgen von „Busenfreundin“ auch von ihren eigenen Erfahrungen. Weil Drehtermine und Podcast irgendwann aber nicht mehr unter einen Hut passten, macht Ricarda nun alleine weiter.

Die Gäste bleiben natürlich dennoch nicht aus: Ob nun Schlagersängerin Kerstin Ott ("Die immer lacht"), Comedian Marcel Mann oder auch eine Muslima, die sich vor Kurzem geoutet hat – bei Ricarda setzen sich immer wieder spannende Gesprächspartner hinters Mikro, immer frei nach dem Motto: "Es ist nicht alles gay, was glänzt".

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Jede Woche erscheint eine neue Folge von "Busenfreundin – der Podcast" auf Spotify, iTunes und Soundcloud.

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