21 kleine, gute Dinge, die du immer in Köln machen kannst

Mal was Gutes tun, sich engagieren – das klingt immer erst einmal nach viel Arbeit. Wer aber einem Draussenseiter-Verkäufer im Vorbeigehen ein Heft abkauft oder nach der Arbeit noch schnell krummes Gemüse oder angelaufenes Essen vor dem Müll rettet, der weiß: Ein gutes Gefühl ist weder teuer noch aufwendig. Also haben wir einfach mal ein paar Dinge gesammelt, die ihr immer wie nebenbei in Köln machen könnt, um euch für gute Zwecke zu engagieren.

1. Blut spenden

© MFK – Uniklinik Köln

Es kann jedem von uns passieren: Wir haben einen Unfall, werden plötzlich krank und sind auf eine Blutspende angewiesen. Also sollten wir alle mithelfen. Von einer Minute auf die andere sind Menschen auf eine Blutspende angewiesen. Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und etwa 68 Jahren kann helfen und Blut spenden – bis zu vier mal pro Jahr. Keine Sorge, gefährlich ist das nicht, denn der Körper gleicht den Verlust schnell wieder aus, ohne dass die Gesundheit beeinträchtigt wird. Wer spenden will, wird vorab untersucht, um festzustellen, ob die Spende vertragen wird und ob das Blut geeignet ist. In Köln könnt ihr in der Blutspendeabteilung der Uniklinik oder beim DRK am Neumarkt Blut oder aber auch Plasma spenden.

2. Mit dem Draussenseiter-Magazin Obdachlosen helfen

© Ev | Unsplash

1992 feierte das Kölner Straßenmagazin als erstes seiner Art in Deutschland Premiere - zuerst unter dem Namen Bank-Express, dann als Bank Extra. Nach nahezu 20 Jahren und 100 Ausgaben heißt die Zeitung inzwischen Draussenseiter und ist nicht nur im Straßenverkauf, sondern auch im Abo erhältlich. Der Verkauf gibt Obdachlosen und Menschen in sozialen Schwierigkeiten eine neue Perspektive: Von den 2,20 Euro Verkaufspreis erhält der Verkäufer jeweils 1,10 Euro und oft noch ein kleines Trinkgeld.

3. Take Away Food in Vytal-Mehrweggeschirr bestellen

© Vytal

In Zeiten von Corona ist es wichtig, dass wir Gastronomen weiterhin mit unseren Bestellungen supporten. Doch auch beim Take Away sollten wir die Umwelt nicht aus den Augen verlieren. Also bestellt doch euer Essen am besten in Mehrweggeschirr, das im Anschluss nicht im Müll landet. Das Unternehmen Vytal bietet Gastronomen, Supermärkten und Lieferdiensten eine kostengünstige und Alternative zu Plastikverpackungen für das To-go-Geschäft. Eine Liste mit Kölner Restaurants, die die Vytal-Boxen nutzen, findest du hier – oder du suchst passende Anlaufstellen in deiner Umgebung einfach via App.

4. Flüchtlingen helfen, neue Leute kennenzulernen

© Start with a Friend

Ihr möchtet neue Leute kennenlernen und Flüchtlingen helfen, die Menschen und die Stadt besser kennenzulernen? Genau das tut "Start with a Friend". Der Verein setzt sich dafür ein, dass aus einer Willkommens- eine Ankommenskultur wird. Und das könnt ihr auch tun – ganz gleich ob als Tandempartner, Vermittler, Botschafter, Community Builder oder mit Hilfe einer Spende. Weil Kontakte auch in Zeiten von Corona zwar schwierig, aber gleichzeitig wichtig sind, um soziale Isolation zu vermeiden, hat sich "Start with a Friend" etwas einfallen lassen: Inzwischen gibt es E-Tandempartnerschaft – das Programm wird also digital fortgeführt.

5. Mit Recup keine Pappbecher mehr verbrauchen

© Recup

In Deutschland werden jährlich 2,4 Milliarden Einwegbecher verbraucht! Wie gut, dass sich ein Start-Up diesem Problem angenommen hat: Recup ist nichts anderes als ein Pfandsystem. Ihr bekommt bei der Bestellung im Café statt eines Pappbechers den schicken Recup, einen Mehrwegbecher aus Kunststoff. Dafür bezahlt ihr einen Euro Pfand, den ihr bei der Rückgabe natürlich wieder bekommt. Der Becher wird dann gereinigt und kann laut der Macher bis zu 500 Mal benutzt werden. Der große Vorteil an der Sache ist, dass ihr die Becher nicht dort zurückgeben müsst, wo ihr sie gekauft habt, sondern es gibt bisher 50 Partnercafés in ganz Köln, die das Recup-System verwenden.

6. Häufiger mal aufs Rad umsteigen

© Alisa Welzel

Die Bahn verpasst – mehr als zehn Minuten warten? Och nö. Zum Glück ist Köln aber gerade klein genug, um sich in der Stadt schnell mit dem Fahrrad fortzubewegen ohne länger als eine halbe Stunde unterwegs zu sein. Und gleichzeitig tut man auch was für die eigene Fitness und Gesundheit. Wer kein eigenes Fahrrad hat oder es zuhause gelassen hat, kann easy auf das das KVB-Rad zurückgreifen. In Köln steht fast an jeder Ecke eins, sodass das Ausleihen schnell und einfach geht. Und das Beste: Wer im Besitz einer VRS-Chipkarte ist, kann sich die Bikes sogar für umme ausleihen. Wer keine Lust auf's kurzfristige Leihrad hat, dem können wir das Fahrrad-Abo von Swapfiets empfehlen – die sind jetzt nämlich auch in Köln am Start.

7. Krummes Gemüse retten bei "The Good Food"

© Jana Ludwig

In dem kleinen Laden "The Good Food" auf der Venloer Straße in Ehrenfeld werden frische Produkte von regionalen Bauernhöfen verkauft, die wegen ihrer Optik andernfalls im Müll landen würden. Zu kleine Kartoffeln, zu krumme Möhren, zu dicke Spargelstangen, dies und das von dem zu viel zu gewachsen ist – Gründerin Nicole und ihre Helfer holen von den Feldern im Kölner Umland, was sonst untergepflügt würde. In Nicoles Laden entscheidet jeder selbst, wie tief er dafür in den Geldbeutel greift, denn statt Preisschildern gibt’s hier Tafeln, auf denen steht „Zahl, was es dir wert“ ist.

8. Bei Emmaus einkaufen

© Becca McHaffie | Unsplash

Was schön ist, muss nicht immer neu sein – das wissen wir längst. Wie gut es sich anfühlt, ein tolles Second-Hand-Teil zu finden, könnt ihr in den Gebrauchtwarenhäusern von Emmaus in Niehl, Riehl und Nippes ausprobieren. Hier gebt ihr Möbeln, Elektrogeräten, aber auch Klamotten nicht nur eine zweite Chance, ihr unterstützt mit eurem Kauf auch ein Unternehmen, das aus Menschen besteht, die  – aus welchen Gründen auch immer – dem gesellschaftlichen Druck erlegen sind, zum Beispiel Obadach- und Arbeitslosen, Drogenabhängigen und psychisch Kranken. Auf diesem Weg finden sie nicht nur Arbeit, sondern werden auch wieder integriert.

9. Eine Besuchspartnerschaft übernehmen

© sabinevanerp | pixabay

Immer mehr alte Menschen leben heutzutage allein und fühlen sich einsam. Viele von ihnen haben Freunde überlebt und wohnen weit weg von ihrer Familie. Die notwendige Versorgung und Pflege älterer Menschen ersetzt keineswegs menschliche Nähe, Freundschaft und Zuwendung. Genau aus diesem Grund haben sich die "Freunde alter Menschen" in Köln zur Aufgabe gemacht, alte und einsame Menschen vor Einsamkeit und Isolation zu bewahren. Und das funktioniert durch ehrenamtliche Besuchspartnerschaften zwischen Jung und Alt. Wann man sich trifft, was man unternimmt oder ob man telefoniert, wird individuell abgestimmt. Weil Besuche in der Coronazeit natürlich eher schwierig sind, sind Gruppenaktivitäten aktuell zwar ausgesetzt. Doch Briefe, Telefonate, Weihnachtsüberraschungen und Einkaufshilfen werden auch weiterhin organisiert. Wer mitmachen will, kann sich auf der Website um eine freiwillige Mitarbeit bewerben.

10. Mit der "Too Good To Go" Reste vor dem Müll bewahren

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Jedes Jahr werden 18 Millionen Tonnen Essen alleine in Deutschland weggeworfen - sei es auf den Feldern, im Einzelhandel, in der Gastronomie oder zuhause. Davon sind satte zehn Millionen Tonnen vermeidbare Abfälle. Umso besser, dass manche Läden wie das Café Fridolin, Sumo Sushi oder Supasalad abends ihre noch übrig gebliebenen Snacks zu einem reduzierten Preis anbieten. Eine super Möglichkeit für euch, um an ein günstiges Abendessen zu kommen – und wie nebenbei noch Lebensmittel zu retten! Das muss man aber natürlich erst mal wissen. Die App Too Good To Go gibt euch eine super Übersicht, welche Cafés, Bäckereien und Restaurants noch was übrig haben. Bezahlt werden kann einfach und bequem via App.

Übrigens: Wenn ihr selbst mal zu viel Essen gekauft, um es rechtzeitig zu verwerten, müsst ihr es auch nicht direkt entsorgen. Die bessere Lösung ist da: Foodsharing. In Köln sammeln 1000 ehrenamtliche Foodsaver Lebensmittel ein und bringen sie zu sogenannten Fair-Teilern, die überall in der Stadt zu finden sind. Dort können sich Menschen das rausnehmen, was sie brauchen. Aktuell sind die Fair-Teiler wegen Corona aber leider geschlossen.

11. Cambio statt eigenem Auto

© Christin Otto

So sehr wir Köln lieben – in Sachen Luft und Verkehr gibt es noch einiges zu tun. Wer helfen will, unsere Stadt sauberer und leiser zu machen, der verzichtet am besten aufs Auto. Das braucht man innerhalb Kölns sowieso nicht – da lässt sich alles bequem mit Bus, Bahn oder dem Fahrrad erledigen. Ist dann doch mal ein Auto nötig, empfehlen wir cambio – der CarSharing-Anbieter, der sich für eine bessere Umwelt stark macht. Tatsächlich empfiehlt cambio nämlich, mehr Rad zu fahren, sich – wenn überhaupt nötig – ein Auto zu teilen oder eben nur für Ausflüge, weitere Strecken, Umzüge, Wochenendausflüge, größere Einkäufe und andere Transporte CarSharing zu nutzen. Das funktioniert ganz einfach: Das Auto wird per App gebucht und an festen Stationen abgeholt. Dann heißt es nur noch einsteigen und losfahren. Bei der Rückkehr muss man nicht auf Parkplatzsuche gehen, sondern stellt das Auto wieder auf seinem eigenen Parkplatz ab. Die Umwelt dankt.

12. Alte Bücher zum nächsten Bücherschrank bringen

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Wenn's euch auch so schwer fällt, Bücher in den Müll zu tragen, dann verschenkt sie doch einfach weiter. Wäre ja auch schade drum. Perfekt dafür sind die Kölner Bücherschränke, die es zum Beispiel in Ehrenfeld neben der Drahtflechterei an der Körnerstraße oder auch in der Südstadt an der Rolandstraße Ecke Merowinger Straße gibt. Wer nicht nur dringend Bücher, sondern auch größere Dinge loswerden muss, der kann das ziemlich einfach über verschiedene Facebook-Gruppen wie das Nett-Werk oder Köln verschenkt tun.

13. Kaffee und Kuchen im "Wo ist Tom?"

© Michelle Weyers

Gutes tun kann nicht nur einfach, sondern auch noch richtig lecker sein. Zum Beispiel im "Wo ist Tom?" in Sülz. Das Café ist das erste Projekt der Kölner Lebenshilfe und wurde ins Leben gerufen, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Das Beste: Hier gibt es nicht nur leckeres Frühstück, sondern auch noch eine riesige Käsekuchen-Auswahl. Kaffee trinken für den guten Zweck – das geht auch im Café Goldjunge in Nippes und am Mediapark. Denn: Die Bohnen stammen von „mehrwert kaffee“ – einem Unternehmen, das Kaffee direkt und fairtrade von Kleinbauern aus Kenia bezieht und soziale Projekte vor Ort unterstützt. Noch mehr Kölner Cafés mit sozialem Aspekt findet ihr hier. Achtung: Während des Lockdowns müsst ihr vorab natürlich checken, welche Cafés To-go-Angebote haben.

14. Unverpackt einkaufen

© Christin Otto

Ob nun Veedelskrämer in Ehrenfeld oder im Agnesviertel, Migori in der Südstadt oder Tante Olga in Sülz und Nippes – in Köln gibt es inzwischen so einige Unverpackt-Läden, die euch dabei helfen, dem Verpackungswahnsinn etwas entgegenzusetzen. Wer helfen will, Müll zu vermeiden, der kann aber auch andere Tricks nutzen: Einfach mal auf dem Wochenmarkt einkaufen und den Stoffbeutel mitnehmen zum Beispiel.

15. Bei der Kölner Freiwilligen Agentur ein Ehrenamt finden

© Nathan Anderson | Unsplash

Die Kölner Freiwilligen Agentur ist die Lösung für alle, die ein bisschen Zeit haben, um sich zu engagieren, aber keinen Plan wofür. Das Grundkonzept ist schnell erklärt: Ihr füllt einen Fragebogen aus, kommt zum persönlichen Beratungsgespräch ins Büro an der Clemensstraße und verlasst es bestenfalls mit einem auf eure Wünsche maßgeschneiderten Ehrenamt.

16. Alte Klamotten an Bedürftige spenden

© Unsplash | Leighann Renee

Klar, ihr könnt eure alte H&M-Jeans noch für zehn Euro bei Kleiderkreisel verscherbeln, ihr könnt euch den Aufwand aber auch sparen und dazu noch was Gutes tun: Den nächsten Altkleidersack also einfach an eine der Kölner Kleiderkammern spenden. Viele davon versorgen bedürftige Menschen kostenlos mit Kleidung, andere wiederum übernehmen die Spenden in ihre Fairstores – dort bekommen Menschen mit geringem Einkommen die Sachen nicht nur besonders günstig, die Geschäfte schaffen auch Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Handicap.

17. Im Tierheim eine gute Tat vollbringen

© James Barker | Unsplash

Klar, nicht jeder hat die Möglichkeit, einem Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken, aber über Hilfe freut man sich im Tierheim jederzeit. Wer einen gültigen Sachkundenachweis hat und Mitglied beim Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) ist, kann beispielsweise im Tierheim Dellbrück nicht nur ehrenamtlich Hunde ausführen, sondern auch handwerklich mit anpacken, denn Reparaturen stehen immer an. Selbstverständlich sind auch finanzielle Unterstützung und Sachspenden willkommen. Wer mag, kann auch eine Futterpatenschaft übernehmen.

18. Müll aufsammeln

© Hans | pixabay

Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen gehört eines zu den liebsten Hobbys der Kölner: am Rhein entlang spazieren. Warum also nicht mal das Schöne mit dem Nützlichen verbinden? Sammelt doch nebenher einfach etwas Müll auf. Genau das könnt ihr auch gemeinsam mit dem Team von K.R.A.K.E.. Die Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit bewaffnet sich nämlich regelmäßig mit Handschuhen und Müllsäcken und befreit das Rheinufer von all dem Müll, der sich dort leider immer wieder ansammelt. Helfende Hände sind da gerne gesehen.

19. Helfen vom Sofa aus

© Julie Ricard | Unsplash

Die Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln ist katastrophal – die Bilder aus Moria waren der schockierende Beweis dafür. Wer helfen will, etwas zu bewegen, der kann das vom Sofa aus tun – die gleichnamige Aktion "Helfen vom Sofa" verrät euch, wie's geht. Auf der Website findet ihr nicht nur Petitionen und kreative Aktionen, denen ihr eure Stimme geben könnt, sondern auch Organisationen, bei denen eure Spenden an der richtigen Adresse sind – nämlich bei den Menschen, die momentan vor Ort aktiv sind.

20. Bei der DKMS typisieren lassen

© Valéry Kloubert / DKMS

Viele Blutkrebspatienten brauchen dringend einen Stammzellspender, um zu überleben. Noch immer findet jeder zehnte Patient in Deutschland aber keinen. Das ist der Grund, weshalb es so viele freiwillige Stammzellspender braucht. Also lasst euch typisieren – denn damit könnt ihr vielleicht sogar ein Leben retten. Die Registrierung ist super easy. Es braucht nur ein Wattestäbchen, denn damit macht die DKMS einen Wangenabstrich und nimmt eure Daten in die Datenbank auf.  Solltest du der passende Spender für einen Patienten sein, nimmt die DKMS Kontakt mit dir auf. Und: In ca. 80 Prozent der Fälle werden die Stammzellen der Blutbahn entnommen – es ist also keine Operation notwendig. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahren alt ist und nicht bereits bei der DKMS oder einer anderen Datei registriert ist, Stammzellspender werden.

21. Mehr lächeln!

© Unsplash | Wyron A

Was ist mit Deutschland los, dass man meist nur irritiert angeguckt wird, wenn man seine Mitmenschen auf der Straße anlächelt? Oder vielleicht sind die Leute es auch einfach nicht gewöhnt. Also gewöhnen wir sie daran und nehmen uns vor: Jeden Tag wird ein Mensch da draußen angelächelt. Nicht nur, dass ein anderer Tag so vielleicht ein bisschen schöner wird, lachen macht dich selbst auch glücklicher. Also ein Win-Win für alle. Viel Vergnügen bei dieser einfachsten Challenge!

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