11 Orte in Köln, die Musik-Fans kennen sollten
Köln und Musik – das ergibt in den Köpfen der meisten Menschen nur Kasalla oder Brings. Dabei hat Köln für Musik-Fans ganz schön viel zu bieten: Von Punk über Pop bis Jazz ist alles dabei. In unserem Guide stellen wir euch Orte in Köln vor, an denen ihr Musik hören, selber machen und kaufen könnt – vor allem aber: genießen. Denn wie sagte schon ein schlauer Mann namens Friedrich Nietzsche? „Ohne Musik wäre das Leben in Irrtum!“
1 Live-Jazz und Crêpe-Frühstück im Engelbät
Crêpes zum Frühstück mampfen und dabei Live-Klavier und -Saxophon lauschen? Ja, bitte! Diese kulinarisch-musikalische Kombi gibt’s im „Engelbät“ im Kwartier Latäng. In der Crêperie und Kneipe spielen sonntags an bestimmten Terminen beim „Jazz'n'Crêpe“ abwechselnd Henning Wolter am Piano und George Tjong-Ayong am Saxophon. Aber auch an den anderen Tagen lohnt es sich auf einen süßen oder herzhaften Crêpe vorbeizuschauen. Die Auswahl umfasst nämlich mehr als 50 verschiedene Crêpes, die ihr wahlweise vegan, vegetarisch, glutenfrei oder mit Fleisch bekommt.
2 Open-Mic-Session in der Tankstelle
Die Open-Mic-Sessions in der Tankstelle sind perfekt für Musiker*innen, die ihre Kunst einem kleinen Publikum präsentieren wollen. Organisator Micha Benjamin wartet hier jeden Donnerstag mit Stift und Zettel auf Anmeldungen von Acts, die sich einen 20-minütigen Slot aussuchen und im Laufe des Abends die Bühne rocken dürfen. Alle Musikstile sind erlaubt, auch Instrumental und Spoken-Word-Acts sind willkommen. Anmeldung ist immer ab 19 Uhr vor Ort – je früher man kommt, desto mehr Plätze stehen noch zur Auswahl. Als Instrumente stehen zwei Gitarren, drei Mikrofone, Bass, E-Piano und Percussion zur Verfügung – und natürlich könnt ihr auch eigene Instrumente mitbringen. Bis 0 Uhr wird verstärkt gespielt, anschließend geht es unplugged bis 3 Uhr weiter.
3 Jazz in der Altstadt: Papa Joe’s Jazzlokal
Wer Fan von abendlicher Live-Musik ist, sollte bei Papa Joe's in der Altstadt vorbeischauen. In Papa Joe’s Jazzlokal "Em Streckstrump" am Buttermarkt spielen jeden Abend wechselnde Jazzbands, sonntags sogar zwei. Und das seit 45 Jahren. Die Getränkepreise sind hier zwar nicht die günstigsten, dafür ist der Eintritt frei – also bekommt ihr hier sozusagen Konzerte zum Schnäppchenpreis. Übrigens hat "Papa Joe" – damit ist die kölsche Legende Joe Buschmann gemeint – gleich zwei Jazzmusik-Locations in Köln gegründet: Die zweite Location – der Biersalon "Klimperkasten" – liegt direkt um die Ecke am Heumarkt und ist vor allem für seine Sammlung altmodischer Musikinstrumente bekannt, die nach Münzeinwurf von selbst spielen.
4 Und jetzt alle: Der Kneipenchor der Wohngemeinschaft
Der coolste Chor von Köln? Der Kneipenchor der Wohngemeinschaft ist auf jeden Fall ein heißer Kandidat für diesen Titel. Denn hier treffen sich seit Oktober 2018 einmal im Monat Kölner Gesangs-Fans und geben bei Klavierbegleitung und Kölschen Lieder von früher und heute, von Pop bis Rock zum Besten. Chorleiter ist der Sänger und Chorleiter Max Weise, der neben dem Kneipenchor noch weitere Kölner Gesangsgruppen leitet. Max gibt am Klavier und Mikro den Ton an und schlägt für alle Sänger, die gerne etwas anspruchsvolleres singen wollen, zweite Stimmen vor, die gesungen werden können. Engelsstimme oder Tonsicherheit sind aber keineswegs Voraussetzungen fürs Mitmachen – das darf jeder, ohne Anmeldung und sogar umsonst. Vor Ort gibt’s ausgedruckte Texte zum Mitsingen. Max‘ persönliches Highlight: „Bohemian Rhapsody“ von Queen wird fast jedes Mal als Zugabe gefordert – ein schwerer Song, aber der Kneipenchor zieht ihn immer bis zum Schluss durch.
5 Kaffee und Instrumente im Music Store in Kalk
Europas meistbesuchter Musikladen steht in Köln: Der Music Store in Kalk ist das größte und – laut Website – auch das schönste Musikgeschäft in Europa. Von solchen Mega-Musikhäusern kann man halten, was man will – Fakt ist: Hier findet wahrscheinlich jedes Musiker*innen-Herz, was es begehrt, denn die Auswahl ist riesig. Auf vier Etagen und knapp 6000 Quadratmetern gibt’s hier von Gitarren über Violinen und Percussion bis hin zu Tontechnik, DJ-Equipment und Licht alles, was Musiker*innen für den perfekten Sound und Auftritt brauchen. Wenn ihr nach stundenlangem Stöbern erschöpft seid, könnt ihr euch bei Kaffee und Snacks im hauseigenen Café und Bistro stärken.
6 The world’s a stage: Musical Dome Köln
Elisabeth, Miss Saigon, Dirty Dancing? Gibt’s nicht nur in den deutschen Musical-Städten Hamburg und Stuttgart zu bestaunen – auch in Köln machen die Tour-Ensembles der weltbekannten Musicals regelmäßig halt. Direkt am Rhein ist der blaue Musical Dome wohl allen Köln-Besucher*innen und Locals schon mal aufgefallen, die auf der Hohenzollernbrücke unterwegs waren. Doch nicht nur Musical Ensembles, sondern auch Comedians, internationale Musikstars oder Magier David Copperfield durften schon die Bretter des Musical Domes bespielen – ein volles Programm, wenn man bedenkt, dass die Location im Jahr 1996 eigentlich nur als temporäre Spielstätte für ein Musical-Gastspiel gedacht war. Die Kölner*innen scheinen doch echte Musical-Fans zu sein.
7 Expertise in Ehrenfeld bei Uli’s Musik
Direkt an der Venloer Straße in Ehrenfeld findet ihr das Geschäft von Uli Kurtinek – der ist Vollblut-Musiker und Gitarrenspezialist. Mit chirurgischer Genauigkeit kümmern er und sein Team sich in der hauseigenen Werkstatt vor allem um Gitarren, die sie neu an die Kund*innen gebracht haben und persönlich einstellen, aber auch um Reparaturen von gebrauchten Saiteninstrumenten. Verstärker, Mikrofonständer und weiteres Musikerzubehör gibt's ebenfalls bei Uli – und guten Kaffee, ganz umsonst.
8 Ein Konzert in der Philharmonie
Ziemlich schade, dass kurzfristige Karten zu klassischen Konzerten oft recht teuer sind, wenn man nicht gerade einen Studi-Ausweis vorzeigen kann. Der kostenlose Philharmonie-Lunch, bei dem man früher immer donnerstags Punkt 12 Uhr zum 30-minütigen Probenbesuch vorbeischauen konnte, pausiert aktuell zwar, doch ein paar Termine bei freiem Eintritt gibt es trotzdem immer wieder. Wann die sind, könnt ihr hier nachschauen. Wer Blut geleckt oder die Eltern zu Besuch hat, sollte sich und seinen Liebsten dann vielleicht doch mal eine Konzertkarte gönnen. Dafür muss man kein Beethoven- oder Mozart-Fan sein, denn in der Philharmonie treten auch angesagte junge Künstler*innenn wie Nils Frahm oder Ólafur Arnalds auf – ein echtes Erlebnis!
9 Konzert-Hotspot Mülheim: E-Werk und Palladium
Wer die Kölner Lanxess-Arena noch nicht ganz füllen kann, spielt in Mülheim – in der Schanzenstraße stehen sich die beiden beliebten Konzert-Locations E-Werk und Palladium direkt gegenüber. Dort passen immerhin 2000 (E-Werk) bzw. 4000 (Palladium) Besucher*innen rein. Und die Locations überbieten sich immer wieder gegenseitig mit hochkarätigen Acts. Während im Palladium hauptsächlich Musikveranstaltungen stattfinden, hat das E-Werk auch Comedians, Speaker*innen und andere Events im Programm.
10 Abdancen zur Lieblingsband im Luxor
Wembley Stadium, was ist das? Die größten Künstler spielen im Luxor in Köln! Nun, zumindest gab schon eine lange Liste super-berühmter Künstler ihr Gastspiel im Club nahe des Südbahnhofs: REM, The Killers, Moby, Herbert Grönemeyer, Die Ärzte, Tote Hosen, Beatsteaks, Lenny Kravitz, Florence and The Machine, Blurt, Mumford and Sons, Mia – um nur einige zu nennen. Das Luxor gibt es seit 1983 – Rock, Pop, Alternative und Indie, aber auch House und Electronic Dance Music werden hier gespielt. Unter der Woche finden Konzerte mit nationalen und internationalen Künstlern und Bands statt, am Wochenende ist Party-Time.
11 Vinyl-Schätze entdecken im Underdog Record Store
Vinyl ist wieder in – die Vintage-Tonträger erleben seit einigen Jahren ein Comeback. Im Underdog Record Store am Hansaring sind Musikliebhaber auf der Suche nach dem „schwarzen Gold“ deshalb genau richtig. Den Laden gibt’s seit 1997, damals standen neben Platten noch CDs zum Verkauf. Seit 2014 stöbert man hier aber ausschließlich nach Schallplatten. Damals eine mutige Entscheidung von Besitzer Lars Hoffmann, doch er glaubte fest daran: Wirkliche Plattenladenatmosphäre kann man nicht downloaden. Der Verkauf begann damals mit Punk-, Hardcore- und Emo-Platten, heute stehen auch Indie-Platten in den Regalen. Rund 20.000 Platten sind ständig verfügbar.