11 Fragen an Kölns OB-Kandidat*innen: Jörg Detjen, Die Linke

Am 13. September sind Kommunalwahlen in Köln – gewählt werden dabei nicht nur der Stadtrat und die Bezirksvertretungen, sondern auch der oder die nächste Oberbürgermeister*in. Zur Wahl stellen sich 13 Kandidat*innen. Damit ihr wisst, wofür die einzelnen Bewerber*innen überhaupt stehen und welche Pläne sie für Köln haben, haben wir ihnen 11 Fragen gestellt – und um kurze, aber aussagekräftige Antworten gebeten. 

Jörg Detjen geht für Die Linke ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Der 67-Jährige ist schon lange politisch aktiv – seit 1999 sitzt er im Rat der Stadt, seit 2005 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei Die Linke. Jetzt soll es einen Schritt weiter gehen – zum Oberbürgermeister-Posten. Jörg Detjen ist gelernter Drucker und Verlagskaufmann und lebt mit seiner Frau in Ehrenfeld. Sein erklärtes Ziel: Ökologisches und Soziales zusammendenken. Ein echter Urkölner ist Detjen übrigens nicht, er lebt aber inzwischen seit 40 Jahren in Köln.

1. Warum bist du in die Politik gegangen?
Ich bin 1970 über die Lehrlingsbewegung politisiert worden. Soziale Gerechtigkeit ist mir sehr wichtig.

2. Was willst du besser machen als deine Vorgängerin?
Ich will als Oberbürgermeister die Probleme konkret anpacken, z.B. in der Wohnungspolitik. Dazu müssen alle Akteure der Verwaltung und der Wohnungswirtschaft zusammengebracht werden. Wohnungspolitik muss Chefsache sein.

3. Ebertplatz, Neumarkt, Chlodwigplatz – Köln hat viele hässliche Plätze, aus denen man so viel mehr machen könnte. Wie sehen deine Pläne dazu aus?
Ich will die sozialraumorientierte Sozial- und Polizeiarbeit deutlich verbessern. Wir brauchen Streetworker und soziale Angebote. Der öffentliche Raum in der Innenstadt muss schnell sauberer und attraktiver werden.

4. Die Mieten in Köln sind der Wahnsinn. Hast du eine Lösung für dieses Problem?
Ich will eine zweite, 100 Prozent städtische Wohnungsgesellschaft gründen, die mit Holzhäusern erneuerbaren Wohnraum schafft. Städtische Grundstücke dürfen nicht verkauft, sondern nur noch in Erbbaurecht vergeben werden.

5. Der Klimawandel ist das Thema unserer Generation. Wie sehen deine Pläne für besseres Klima aus?
Ich will ein kommunales Investitionsprogramm für Wohnen und erneuerbare Energie auflegen. Städtische Dächer müssen schnell mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden.

6. Apropos Klima: Was willst du tun, damit sich Radfahrer in Köln sicherer fühlen?
Sofort das Rad- und Fußwege-Netz ausbauen und Pop-Up-Radwege einführen. Autospuren müssen schnell und kostengünstig genutzt werden.

7. Dein Standpunkt zur Grüngürtel-Bebauung in maximal drei Sätzen.
Ich bin Fan vom FC, aber gegen die Bebauung. Ich habe einen Alternativvorschlag gemacht und das Gelände am Salzburger Weg, unmittelbar in Stadionnähe vorgeschlagen.

8. Viele Unternehmer und Selbstständige sind durch die Coronakrise wirtschaftlich schwer angeschlagen. Wie willst du die Zukunft dieser Menschen sichern?
Neben den Bundes- und Landesmitteln hat der Kölner Stadtrat auf meine Initiative einen Hilfefonds in Höhe von 45 Mio. Euro beschlossen.

9. Defekte Fenster, Schmuddel-Toiletten, wenig digitale Ausrüstung: Kölns Schulen sind zum Teil in einem miesen Zustand. Wie willst du hier Verbesserung schaffen?
Ich will endlich die Gebäudewirtschaft personell stärken und zu alter Größe ausbauen, damit sie die Aufgabe, Schulen in gutem Zustand zu halten, auch erfüllen kann.

10. Immer wieder gibt es politischen Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen. Wie ist deine Position in der Flüchtlingsfrage?
Ich will als Oberbürgermeister Geflüchtete aufnehmen und eine neue kommunale Außenpolitik entwickeln. Köln muss Stadt der Menschenrechte werden!

11. Erkläre in einem Satz, warum die Kölner*innen dich wählen sollten.
Weil wir jetzt einen sozial-ökologischen Politikwechsel brauchen!

Zurück zur Startseite