11 Fragen an Kölns OB-Kandidat*innen: Thor Zimmermann, GUT Köln
Am 13. September sind Kommunalwahlen in Köln – gewählt werden dabei nicht nur der Stadtrat und die Bezirksvertretungen, sondern auch der oder die nächste Oberbürgermeister*in. Zur Wahl stellen sich 13 Kandidat*innen. Damit ihr wisst, wofür die einzelnen Bewerber*innen überhaupt stehen und welche Pläne sie für Köln haben, haben wir ihnen 11 Fragen gestellt – und um kurze, aber aussagekräftige Antworten gebeten.
Heute stellen wir Thor Zimmermann vor, der für die Wählergruppe GUT Köln in das Rennen um den OB-Posten geht. Thor wurde 1966 im norwegischen Oslo geboren und ist für seinen Zivildienst nach Köln gekommen – und auch geblieben. Lange Jahre hat er in einem Kölner Bilderrahmengeschäft gearbeitet, eine Off-Galerie gegründet und das Körnerstrassenfest in Ehrenfeld erfunden. Dort lebt er auch heute noch mit seiner Familie.
1. Warum bist du in die Politik gegangen?
Dinge nicht hinnehmen, sondern verändern. Klappt tatsächlich!
2. Was willst du besser machen als deine Vorgängerin?
Ich möchte dringend mehr für den Klimaschutz und eine Verkehrswende tun, und mich dabei nicht von der CDU ausbremsen lassen.
3. Ebertplatz, Neumarkt, Chlodwigplatz – Köln hat viele hässliche Plätze, aus denen man so viel mehr machen könnte. Wie sehen deine Pläne dazu aus?
Den Clodwigplatz finde ich OK, aber am Barbarossaplatz müsste dringend was gemacht werden. Es könnte so einfach sein: Autos weg, dafür Platz zum Flanieren, für Brunnen und Straßencafés. Die geplante Umgestaltung Ebertplatz wird zeigen, wie auch die anderen verkehrsreichen Plätze aussehen könnten.
4. Die Mieten in Köln sind der Wahnsinn. Hast du eine Lösung für dieses Problem?
Eine Kölner Patent-Lösung gibt es leider nicht. Dennoch müssen wir alles versuchen – zum Beispiel Wohnprojekte und Genossenschaften fördern, indem wir diesen bevorzugt Grundstücke in Erbpacht zur Verfügung stellen.
5. Der Klimawandel ist das Thema unserer Generation. Wie sehen deine Pläne für besseres Klima aus?
Das Thema meiner Kandidatur! Die Stadt und ihre Betriebe sollten sich nur noch mit in Deutschland produziertem Öko-Strom beliefern lassen. Die städtische „Rheinenergie“ umbauen zu einer Anbieterin von ökologisch produziertem Strom und Fernwärme. Die Zahl der klimaschädlichen Flüge reduzieren durch ein konsequentes Nachtflugverbot (schützt auch die Anwohner*innen vor Lärm). Eine intelligente, soziale City-Maut mit der wir eine Verkehrswende finanzieren können.
6. Apropos Klima: Was willst du tun, damit sich Radfahrer in Köln sicherer fühlen?
Autospuren in sogenannte „Protected Bike Lanes“ wandeln. Fahrradstraßen, die ihren Namen verdienen. Temporeduzierung.
7. Dein Standpunkt zur Grüngürtel-Bebauung in drei Sätzen.
Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Versiegelung des Bodens mit Kunstrasenplätzen schadet der Umwelt. Für den FC hätte es auch andere Standorte gegeben. Als Oberbürgermeister werde ich versuchen, nochmal Bewegung in die Sache zu bekommen.
8. Viele Unternehmer*innen und Selbstständige sind durch die Coronakrise wirtschaftlich schwer angeschlagen. Wie willst du die Zukunft dieser Menschen sichern?
Genau zuhören, was die Interessensverbände der Betroffenen selbst vorschlagen. Was die Stadt dann tun kann, soll sie natürlich tun. In erster Linie ist dies jedoch eine Aufgabe von Bund und Land.
9. Defekte Fenster, Schmuddel-Toiletten, wenig digitale Ausrüstung: Kölns Schulen sind zum Teil in einem miesen Zustand. Wie willst du hier Verbesserung schaffen?
Wieder mehr Personal wie Reinigungskräfte und Hausmeister dauerhaft an den Schulen beschäftigen, statt alles an Firmen „auszusourcen“, die dann keinen Bezug zur Schule haben.
10. Immer wieder gibt es politischen Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen. Wie ist deine Position in der Flüchtlingsfrage?
Kein Mensch ist illegal – Hilfe dem, der Hilfe braucht!
11. Erkläre in einem Satz, warum die Kölner*innen dich wählen sollten.
Mit mir gibt es statt Stillstand einen Aufbruch in eine neue Ära – ökologisch und sozial!