Das Köln ABC: I wie Imis

Köln ist wunderbar – und manchmal auch ein bisschen nervig. Wir lieben den Rhein, Karneval, Kölsch und unser Herz schlägt höher, wenn wir den Dom sehen. Wenn genau diese Sachen dich an Köln verzaubern und du gleichzeitig über die KVB fluchst und dich der Stau auf den Ringen zur Weißglut treibt, bist du hier genau richtig. In unserem Köln-ABC gibt es Köln von A bis Z, von vorne bis hinten und mit allem, was dazu gehört – egal, ob wir es nun gerade feiern oder verfluchen.

Mit einem Zugezogenen durch Köln zu gehen und einmal Imi-Bingo zu spielen, würde bei jedem Ur-Kölner sicher Bauchschmerzen und Herzschmerz auslösen. Einmal den „Fernsehturm“ bewundern, ein halbes Hähnchen bei der Halve-Hahn-Bestellung erwarten und den „Kellner“ im Brauhaus um ein Pils bitten. Autsch! 

Da dem Kölner Strenge aber nicht im Blut liegt, meint die Bezeichnung „Imi“ in den allerseltensten Fällen etwas Böses oder bedeutet „Fremder“.

Dabei gehören Imis genauso zu unserer Domstadt wie der Kölner, der hier seit seiner 12. Generation lebt. Bleiben Zugezogene denn ewig Imis und ab wann gilt man als „echter“ Kölner? Wer in dritter Generation in Köln geboren wurde, gilt – so heißt es nach strenger Definition – als „echter“ Kölner. Dass das zutrifft, geschieht wohl nicht so oft und vor allem immer seltener, denn unsere Stadt met K ist ein Ort, in den immer mehr Menschen ziehen – ist ja klar, so schön wie’s hier ist. 

Da dem Kölner Strenge aber nicht im Blut liegt, meint die Bezeichnung „Imi“ in den allerseltensten Fällen etwas Böses oder bedeutet „Fremder“, sondern ist eher niedlich gemeint, um sich scherzhaft über die aufzuregen, die Karneval auf der Zülpicher feiern und Samstag zum Shoppen auf die Hohe Straße wollen.

Wat kütt, dat kütt, wer kütt, der kütt un blieve dun mer alle.

Das kölsche Grundgefühl ist ansteckend und wird schnell zur Lebensart, das dauert meistens nicht mal bis zur Ummeldung beim Amt. Apropos: Auch, wenn man den Gang zum Amt eher meidet, diesen Weg zum Bürgerbüro können Zugezogene kaum erwarten. Endlich auf dem Perso Kölner sein, endlich in Köln wählen können. Doch macht Imis das wirklich zu Kölnern? Wohl kaum.

Selbst an traurigen Tagen lächeln müssen, wenn wir über den Rhein fahren, an Karneval mit fremden im Arm hängen und kölsche Lieder singen, Köln bis aufs Blut verteidigen, wenn es jemand wagt, sie als hässliche Stadt zu bezeichnen, eigentlich wissen, dass Köln wirklich nicht besonders schön, aber im Herzen die beste Stadt der Welt ist. DAS macht Imis zu Kölnern. 

Den ersten Liebeskummer in Kölner Clubs wegtanzen, Freunde finden, die nach dem Studium alles dafür tun, um in der Domstadt zu bleiben, den FC anfeuern, selbst wenn man kein Fußball-Fan ist und über die KVB fluchen. DAS macht Imis zu Kölnern. 

Das Beste an Köln ist: Auch, wenn die eigene Heimat verlassen oft wehtut, in Köln anzukommen, ist super einfach und schmerzt kein bisschen – ganz im Gegenteil. Deshalb was soll’s, ob Imi oder Kölner aus der 7. Generation: Wat kütt, dat kütt, wer kütt, der kütt un blieve dun mer alle.

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