Die 11 wichtigsten Fragen und Antworten zur Stichwahl
Am 27. September wird gewählt – schon wieder? Ja, richtig gelesen. Wir standen zwar gerade erst an der Wahlurne, allerdings gab es beim letzten Wahlsonntag noch kein eindeutiges Ergebnis zur Oberbürgermeister*innen-Frage. Deshalb gibt es nun eine Stichwahl. Alle Fragen und Antworten gibt's bei uns im Überblick – und auch ein paar Tipps, wie ihr euch gut auf die Wahl vorbereiten könnt.
1. Wieso gibt es eine Stichwahl?
Am Sonntag wird noch einmal gewählt, weil keine*r der OB-Kandidat*innen im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erzielen konnte – also mehr als 50 Prozent aller Stimmen. Für die beiden stärksten Kandidat*innen geht es deshalb in die Stichwahl.
2. Wer darf wählen?
Wählen dürfen alle, die auch bei den vergangenen Kommunalwahlen wahlberechtigt waren. Das sind alle Deutschen und EU-Bürger*innen, die am Tag der Wahl mindestens 16 Jahre alt sind und mindestens 16 Tage ihren Wohnsitz in Köln haben. In diesem Jahr dürfen nach aktuellem Stand 822.858 Kölner*innen ihre Stimme abgeben.
3. Bekomme ich eine neue Wahlbenachrichtigung?
Es werden keine neuen Wahlbenachrichtigungen verschickt – wenn ihr eure alte noch habt, könnt ihr mit dieser direkt zum Wahllokal gehen. Wenn ihr diese nach der Wahl entsorgt habt, könnt ihr auch ganz einfach mit eurem Führerschein oder Personalausweis zur Wahl. Gewählt wird in den gleichen Wahllokalen wie vorletzte Woche. Alle 800 Wahllokale sind wieder zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet und ihr geht ganz einfach in das Wahllokal, das ihr schon vom letzten Mal kennt. Der Unterschied: Diesmal stehen nur zwei Optionen auf dem Wahlzettel.
4. Welche Kandidat*innen stehen zur Wahl?
Zur Wahl stehen die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und ihr Herausforderer Andreas Kossiski (SPD). Reker konnte bei der OB-Wahl 45,05 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, bei Andreas Kossiski waren es 26,77 Prozent. Damit waren sie die stärksten Kandidat*innen der OB-Wahl und gehen deshalb in die Stichwahl.
5. Wo kann ich mich über die beiden Kandidat*innen informieren?
Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Wir haben mit beiden Kandidat*innen ein Kurzinterview geführt, hier könnt ihr die Antworten von Henriette Reker und hier die von Andreas Kossiski nachlesen. Außerdem könnt ihr euch natürlich direkt auf den jeweiligen Websites der beiden über ihre Ziele und ihr Wahlprogramm informieren – hier geht's zu Andreas Kossiski, hier zu Henriette Reker. Auch der WDR hat eine interessante Kurzvorstellung der OB-Kandidat*innen veröffentlich und in der Memo-Mat von PluraPolit haben die Kandidat*innen Fragen in Form von Kurzmemos beantwortet.
Eine weitere Option ist eine Online-Entscheidungshilfe: Beim Kommunalwahlcheck – entwickelt an der Universität Münster – beantwortet ihr 30 Fragen zu verschiedenen Themen und könnt am Ende eure Antworten mit denen von Frau Reker und Herr Kossiski vergleichen – darüber könnt ihr auch die jeweiligen Ansichten der beiden zu konkreten Fragestellungen erfahren.
6. Gibt es wieder die Möglichkeit zur Briefwahl?
Ja. Wer bereits beim letzten Mal online Briefwahl beantragt hatte, bekommt die Unterlagen für die Stichwahl automatisch zugesandt. Auch wer die Briefwahl auf dem Postweg beantragt und bei der Option „Stichwahl“ ein Kreuzchen gesetzt hatte, bekommt nun die Unterlagen.
Ansonsten könnt ihr die Briefwahl aber auch jetzt noch auf verschiedenen Wegen – zum Beispiel online oder telefonisch – beantragen. Die gesammelten Möglichkeiten findet ihr hier. Dann aber schnell: Die Unterlagen könnt ihr zwar noch bis Freitagabend um 18 Uhr beantragen, sie müssen aber am Wahltag bis spätestens 16 Uhr beim Wahlamt in der Dillenburger Straße 68-70 eingehen.
7. Was, wenn ich Briefwahl beantragt habe, aber vor Ort wählen möchte?
Das ist kein Problem, allerdings müsst ihr die Briefwahlunterlagen dann ins Wahllokal mitbringen.
8. Wie funktioniert die Direktwahl?
Auch bei der Stichwahl gibt es die Möglichkeit zur Direktwahl. Ab sofort könnt ihr zwischen 9 und 17 Uhr in den jeweils zuständigen Bezirksrathäusern sowie im Kalk-Karree und in der KFZ-Zulassungsstelle in Poll vor Ort wählen. Dafür braucht ihr keinen Termin und auch nicht zwingend eine Wahlbenachrichtigung – ein Personalausweis oder Führerschein reicht auch.
9. Was bedeutet das Ergebnis?
Mit dem Ergebnis der Stichwahl wird feststehen, wer in Köln für die nächsten fünf Jahre das Oberbürgermeister*innen-Amt ausüben wird. Die Oberbürgermeister*in ist nicht nur der Repräsentant der Stadt und Vorsitzende*r des Stadtrates, sondern auch Chef*in von 17.000 Mitarbeiter*innen in der Stadtverwaltung.
10. Wann steht das Ergebnis fest?
Die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest, die Stimmzettel werden aber noch am Wahltag ausgezählt. Das amtliche Ergebnis wird am 2. Oktober im Wahlausschuss bekannt gegeben und am 1. November erfolgt der Amtsantritt.
11. Wieso sollte ich wählen gehen?
Weil du mit deiner Stimme etwas bewegen kannst und bei der Stichwahl mitentscheidest, wer das höchste politische Amt in Köln für ganze fünf Jahre ausüben wird. Und auch wenn du vielleicht ursprünglich eine*n ganz andere*n Kandidat*in unterstützt hast, solltest du dich jetzt darüber informieren, welche*r der beiden Kandidat*innen deine Stimme verdient.
Kaum ein anderes Politikfeld nimmt so direkten Einfluss auf unser Leben wie die Kommunalpolitik vor Ort und auf keiner anderen Ebene sind wir von politischen Entscheidungen so unmittelbar betroffen: Wo entstehen neue Radwege und Wohnungen in Köln, was passiert mit dem Autonomen Zentrum und auf dem Neumarkt und wann werden Schulen saniert? All das sind Dinge, die auf kommunaler Ebene entschieden werden.
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