Lockdown-Verlängerung und verschärfte Corona-Regeln: Was diese Woche wichtig wird
Worüber diskutiert die Stadt in dieser Woche, was sind die großen Themen und was ist eigentlich los in Köln und der Welt? Wer mitreden will, muss up to date bleiben. Doch auch wir wissen: Das ist manchmal gar nicht so einfach. Genau darum liefern wir euch jeden Montag einen kleinen Überblick, der euch helfen soll, durch (fast) jeden Small Talk zu kommen.
Inzidenz weiter über 100
Seit einer Woche liegt die Kölner Inzidenz nun schon über dem kritischen Wert von 100. Am vergangenen Montag stieg der Wert erstmals wieder auf 101, am heutigen Montag liegt er schon bei 111 – der höchste Wert seit Mitte Januar. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern kommt eigentlich schon nach dem dritten Tag über der 100er-Marke eine automatische Notbremse zum Tragen, die dazu führt, dass Lockerungen zurückgenommen werden. Dass Köln das bisher nicht getan hat, liegt daran, dass NRW einen Sonderweg einschlägt.
Köln verschärft Corona-Regeln
An den bestehenden Lockerungen hat die Stadt Köln bisher zwar weitestgehend festgehalten, dennoch wurden bei der Krisensitzung am vergangenen Freitag verschärfte Regeln beschlossen. Überall, wo Maskenpflicht im öffentlichen Raum gilt, müssen ab diesem Montag wieder medizinische oder FFP2-Masken getragen werden. Wer einen Besuch im Zoo, Museum oder Friseursalon plant, braucht dafür außerdem ab sofort ein negatives Corona-Testergebnis, das nicht älter ist als 24 Stunden. Wo und wie ihr einen kostenlosen Corona-Schnelltest machen könnt, erfahrt ihr hier.
Schärfere Auflagen für Buchhandlungen und Gartenmärkte
Für den Einzelhandel hat die Woche mit einer Berg- und Talfahrt begonnen. Zuerst Freude, weil das Oberverwaltungsgericht in Münster die Corona-Beschränkungen für den gesamten Einzelhandel aufgehoben hatte. Die Begründung: Die Bevorzugung bestimmter Anbieter wie Buchhandlungen oder Gartenmärkte verstoße gegen den Gleichheitsgrundsatz. Genau dagegen hatte Media-Markt geklagt und Recht bekommen. Doch die Freude währte nicht lange, denn die Landesregierung besserte umgehend nach. Das Ergebnis: NRW hat die Auflagen für Buchhandlungen, Schreibwarengeschäfte und Gartenmärkte verschärft. Auch dort gilt jetzt eine Personenbegrenzung und die Terminpflicht. Mehr dazu lest ihr hier.
Corona-Gipfel: Bund will Lockdown verlängern
Am heutigen Montag, 22. März, beraten Bund und Länder erneut über die Verlängerung des Lockdowns. Geht es nach der Bundesregierung, soll der mindestens bis zum 18. April fortgesetzt – und auch verschärft werden. Der Bund will sich dafür stark machen, dass die vereinbarte "Notbremse" bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 "konsequent umgesetzt werden soll". Außerdem ist von einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung bei Inzidenzen über 100 die Rede. Mehr dazu lest ihr hier.
Missbrauchsgutachten mit Folgen
Nachdem am vergangenen Donnerstag das Gutachten zum Umgang des Kölner Erzbistums mit Missbrauchsfällen veröffentlicht wurde, hat es erste personelle Konsequenzen gegeben. Mehrere Bischöfe und ehemalige Amtsträger des Kölner Erzbistums, denen Verfehlungen vorgeworfen werden, wurden vorläufig suspendiert und haben zum Teil auch schon selbst ihren Rücktritt angeboten. An diesem Dienstag will sich das Erzbistum zu weiteren Konsequenzen äußern. Mehr dazu lest ihr hier.
Weil in dem Gutachten auch der bereits verstorbene, ehemalige Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Höffner nicht gut wegkommt, hat die stellvertretende Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes die Umbenennung des Kardinal-Höffner-Platzes vorm Dom gefordert.
Protest gegen Segnungsverbot für homosexuelle Paare
Das kategorische Nein des Vatikans zur Segnung homosexueller Partnerschaften sorgt auch in Köln für Proteste. So hat der Kölner Diözesanrat die Entscheidung klar kritisiert: „Die Kirche hat noch im letzten Jahr ein Gitter um den Kölner Dom gesegnet, sagt aber die Liebe von zwei gleichgeschlechtlichen Menschen kann man nicht segnen – das ist nicht die Zusage Gottes, wie wir sie verstehen“, so Tim Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrats in Köln. Aus Protest haben Kirchenmitglieder an genau diesem Zaun am Wochenende eine Regenbogenflagge aufgehängt. Die Diözesanräte in NRW haben zudem die Bischöfe ihrer Bistümer gemeinsam aufgefordert, gegen das Verbot vorzugehen.
Earth Hour – "Licht aus. Klimaschutz an"
"Licht aus. Klimaschutz an" – unter diesem Motto schalten zur Earth Hour am Samstag, 27. März, viele Städte und Gemeinden die Beleuchtung an Denkmälern, Wahrzeichen, Kirchen oder offiziellen Gebäuden aus. In Köln geht ab 20.30 Uhr beim Kölner Dom, an der Hohenzollernbrücke und den zwölf romanische Kirchen für eine Stunde lang das Licht aus.