21 Bäcker in Köln, die noch selber backen
Wer kennt es nicht: Kaum ist man eine Woche im Urlaub, schon vermisst man "das gute deutsche Brot". Doch auch hierzulande gilt: Brot ist nicht gleich Brot. Massenproduktion, Fertigbackmischungen und Aufbackware aus dem Supermarkt haben wenig mit echtem Bäckerhandwerk zu tun. Für alle, die ihr Brot am liebsten dort kaufen, wo noch von Hand geknetet wird, haben wir 21 Kölner Bäckereien rausgesucht, die noch selber backen – und zwar richtig lecker.
1 Adenauerbrot von der Bäckerei Balkhausen
Wer in Köln nach der besten Bäckerei der Stadt fragt, bekommt von den meisten ein und dieselbe Antwort: Balkhausen an der Apostelnstraße. Wie beliebt der kleine Laden ist, zeigt sich an den Menschenschlangen, die sich dort regelmäßig bis auf die Straße hinaus bilden. Doch das Warten lohnt sich: Unzählige Brotsorten, süße Teilchen und leckere Kuchen gibt es hier. Das geschichtsträchtigste Brot ist das Adenauerbrot: Anfang des 20. Jahrhunderts, als Roggen- und Weizenmehl knapp waren, entwickelte Kölns stellvertretender Oberbürgermeister Konrad Adenauer das sogenannte "Kölner Brot" mit hohem Maisanteil. Bei Balkhausen gibt es das Adenauerbrot bis heute – natürlich etwas abgewandelt, weil es sonst wohl niemandem mehr so recht schmecken würde.
2 Rheinisches Schwarzbrot und richtig gute Zimtschnecken von Zimmermann
Die 1885 gegründete Traditionsbäckerei Zimmermann ist eine echte Institution in Köln. In dem Familienunternehmen wird bis heute nach traditionellen Rezepten gebacken – ohne Konservierungsstoffe und Chemiekram. Da die meisten Backwaren koscher sind, bezieht auch die jüdische Gemeinde ihr Brot hier. Jede Menge Brot- und Brötchensorten sowie allerlei Süßkram vom Karottenkuchen bis hin zur Zimtschnecke könnt ihr hier kaufen. Ein echter Zimmermann-Klassiker, der weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt ist, ist das Rheinische Schwarzbrot.
3 Handgebackenes Brot bei prôt im Belgischen Viertel
Für alle, die ihr Brot am liebsten dort kaufen, wo der Teig noch von Hand geknetet wird, ist "prôt" an der Lütticher Straße der place to be. Bäckermeister Alex stellt jedes Brot aufwendig selbst her – und das nach höchsten Qualitätsstandards und nur mit besten Zutaten. Zur Wahl stehen sieben bis acht Brote – darunter köstliches Fougasse mit Tomate, schmackhaftes Dinkelbrot und Baguette mit krosser Kruste. Damit das Brot immer ofenfrisch ist, backt Alex erst morgens – mit speziellem Ruchmehl aus der Schweiz. Die offene Backstube im Industrial-Design gewährt dabei spannende Einblicke in Alex' Arbeit.
4 Von Hand gebackene Croissants bei Goodchild
Das Goodchild im Agnesviertel ist zwar keine klassische Bäckerei, sondern vielmehr ein Café, doch weil Croissants für viele auf dem Frühstückstisch einfach dazugehören, darf dieser Tipp hier nicht fehlen. Im Goodchild werden die Croissants nämlich tatsächlich von Hand gebacken und sie sind die wahrscheinlich besten, die ihr in Köln kriegen könnt. Ob klassisch, mit Schokolade oder Mandeln – die Croissants von Goodchild sind himmlisch. Von außen schön knusprig und innen herrlich fluffig und buttrig – wie in Frankreich eben. Der flüssige Kern des Mandelcroissants besteht übrigens nicht aus Marzipan, sondern aus einer selbst gemachten Mandelcreme.
5 Stadtteilbrote in der Bäckerei Wiens
Wer die Bäckerei Wiens von außen sieht, wird kaum vermuten, dass sich in diesem schäbigen, mit Graffiti beschmiertem 70er-Jahre-Bau eine Traditionsbäckerei versteckt. Doch Reingehen lohnt sich. Bäckermeister Herbert Wiens setzt auf traditionelles Handwerk und regionale Zutaten. Immer wieder entwickelt er neue Rezepte. Neben Stadtteilbroten wie dem "Ehrenfelder" gibt es jeweils ein Brot der Woche. Allergiker bekommen hier sogar vegane, laktosefreie oder glutenfreie Backwaren. Naschkatzen empfehlen wir die selbstgemachten Pralinen und Kekse.
6 Gewürzbrot und Croissants bei Merlê Brot- und Teegenuss
Deutsches und französisches Bäckerhandwerk treffen bei Merlê in Lindenthal aufeinander. Gebacken wird nach alter Tradition – mit Butter und Mehl aus Frankreich. Spezialität des Hauses sind leckere Buttercroissants, knusprige Baguettes und goldgelbe Brioches. Neben den französischen Leckereien gibt es aber auch dunkle Brote – Walnussbrot zum Beispiel, aber auch Spezialitäten wie das Gewürzbrot.
7 100 Prozent Bio bei Ährensache
Wer eine Bäckerei sucht, in der alles Bio ist und nach Demeter-Standards gearbeitet wird, der ist bei Ährensache in Holweide an der richtigen Adresse. Hier wird von Hand gebacken, alle Rohstoffe stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Zudem gibt es spezielle Backwaren ohne Hefe und für Weizenallergiker. Verkaufsschlager des Hauses ist das Roggenbrot.
8 Bäckerei und Konditorei Brochmann an der Severinstraße
Die Bäckerei Brochmann kennt im Severinsviertel natürlich jede*r – schließlich versorgt der schnuckelige Laden das Veedel schon seit einer halben Ewigkeit mit handgemachten Backwaren nach uralten Familienrezepten aus der eigenen Backstube. Das urige Geschäft atmet sozusagen Handwerk. Vom saftigen Vollkorn- oder Oberländerbrot über kross gebackene Röggelchen bis hin zu süßen Schweinsohren und Spritzringen bekommt ihr hier alles, was das Herz begehrt.
9 Vollkornprodukte bei Merscher
Seit 1982 ist Merscher einer der ersten Vollkornbäckereien Kölns. Hier bekommt ihr ausschließlich hochwertige und selbstgebackene Vollkornprodukte – darunter saisonal wechselnde Angebote. So gibt es im Frühsommer frischen Rhabarberkuchen, im Sommer ein mediterranes Olivenbrot mit Tomaten, im Herbst ein Kürbisbrot und zur Weihnachtszeit ein Apfel-Walnuss-Brot. Lecker!
10 Adolph's – Bäckerei und Café in einem
Adolph's Bäckerei gibt es in Köln zwar gleich in vier Veedeln, doch seinen Stammsitz hat der Familienbetrieb, der vor mehr als 50 Jahren gegründet wurde, in Weidenpesch. Das Angebot erstreckt sich von Torten, Kuchen und Teilchen bis hin zu Brot und Brötchen. Alles selbst gemacht versteht sich.
11 Ausgezeichnete Backwaren beim Butterbäcker Höschler
Ausgezeichnetes Brot bekommt ihr beim Butterbäcker Höschler – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Höschler gehört bundesweit zu den wenigen Bäckereien, die vom Backgewerbe-Institut als Fünf Sterne Bäckerei ausgezeichnet wurden. Brote, Brötchen und Kuchen werden hier nach traditionellen Rezepturen in der eigenen Backstube täglich frisch gebacken. Die Brote bestehen aus einem hauseigenen Natur-Sauerteig und erhalten durch das Backen auf der Eifler Vulkanstein-Platte ihre herzhafte Kruste.
12 Vollkornbrote, Nussecken und mehr in der Brotbäckerei Ingo Lauten
Schon seit 1967 ist die Bäckerei Lauten in Rath-Heumar in Familienbesitz – inzwischen leitet sie Sohn Ingo und setzt das traditionelle Bäckereihandwerk fort. Dass hier noch von Hand gebacken wird, versteht sich also von selbst. Bekannt ist die kleine Bäckerei vor allem für ihr tolles Vollkornsortiment, aber auch hauseigene Spezialitäten wie Pizzacroissants, Nussecken, Printen und Spekulatius punkten bei den Kund*innen.
13 Glutenfreie Backwaren bei Ährensache
Kaum zu glauben, aber in der Bäckerei Ährensache, der ehemaligen Bäckerei Onder de Linden, in Dünnwald bekommt ihr ausschließlich glutenfreie Backwaren – von Broten über Kokosmakronen und Muffins bis hin zu Crackern. Obacht: Die Backwaren müssen vorab online bestellt werden – es wird nämlich immer nur genau das gebacken, was eben bestellt wurde. Dadurch werden keine Lebensmittel unnötig produziert und letztlich weggeschmissen. Jeden Donnerstag könnt ihr eure Backwaren dann abholen.
14 Gutes altes Handwerk in Newzellas Backstube
Es gibt sie noch, die traditionsreichen familiengeführten Bäckereien, in denen alles von Hand gemacht wird. Kurz vor Mitternacht herrscht in der Bocklemünder Backstube Hochbetrieb, wenn der Teigmacher seinen Sauerteig aus dem Aromaschlaf weckt. Das Team um Siegbert Newzella hat den Anspruch, „Meisterqualität“ zu erschaffen: Es gibt süß duftende Weckchen, herrlich knusprige Brötchen, handgeschlungene Brezeln, an die zwanzig Sorten frisches Brot und allerlei köstliches Naschwerk – alles wird frisch mehrmals am Tag von Bocklemünd in die insgesamt fünf Filialen in ganz Köln ausgeliefert. Dass hier moderne Backtechnik und die geschulte Bäckerhand gemeinsam arbeiten, schmeckt man.
15 Brot, Kuchen und Deftiges in Beckers Backhaus
Etwas versteckt in Marsdorf liegt ein echtes Kleinod: Beckers Backhaus. Vor allem im Sommer ist es dort wunderschön, denn dann könnt ihr im herrlichen Innenhof zwischen üppigen Hortensien die Sonne genießen und euch etwas Leckeres gönnen. Anders als der Name vermuten lässt, gibt es hier aber nicht nur Brot aus dem Holzbackofen, Kuchen und Teilchen, sondern auch zünftiges Frühstück (freitags und samstags) und Deftiges. Mittwochs gibt's Reibekuchen, donnerstags stehen Steakgerichte auf der Karte und freitags wird Fisch serviert. Und keine Sorge, ein Besuch lohnt auch bei schlechtem Wetter, denn in der urigen Bauernstube könnt ihr ebenfalls gemütlich sitzen.
16 Hausgemachte Backwaren und dicke Wickel in der Mehlwerkstatt
In der Mehlwerkstatt könnt ihr nicht nur hausgemachte Brote und Brötchen kaufen – ihr könnt dank der gläsernen Backstube sogar dabei zuschauen, wie sie gemacht werden. Bekannt ist die Ehrenfelder Bäckerei, die früher zu "Zeit für Brot" gehörte, aber vor allem für ihre dicken Zimtschnecken – ähm: Wickel. So heißen die Schnecken jetzt nämlich. Unser Favorit ist der Wickel mit Ahornsirup und Walnuss, es gibt aber auch vegane Wickel. Lecker sind aber auch die Blechkuchen wie zum Beispiel der Carrot Cake. Wenn ihr etwas Herzhaftes möchtet, können wir die Stullen empfehlen.
17 Süße Teilchen und saftige Brote bei Hesterbrink
Unweit der Haltestelle Kalk Post befindet sich ein Bäcker, den manch einer für den besten auf der gesamten Schäl Sick hält: Hesterbrink. In der Backstube wird noch von Hand und frisch gebacken, ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe – und das schon seit 1937. Ergebnis sind hauseigene Kreationen wie die leckeren, hellen portugiesischen Brötchen, die würzigen Seelen mit Kümmel, saftiges Foccacia oder köstliche Brote wie das "Delikatess-Brot". Ebenfalls zu empfehlen sind die leckeren Kuchen – ein Stück Zupf- oder Streuselkuchen von Hesterbrink ist die Sünde definitiv wert. Aber aufgepasst: Der Bäcker ist sehr beliebt – wer hier samstags noch eine gute Auswahl haben will, sollte sich früh anstellen.
18 Üppige Torten und leckere Brötchen bei der Bäckerei Kuhl
Man sagt, die Bäckerei Kuhl macht die besten Backwaren in ganz Ossendorf. Seit 1959 gibt es den Familienbetrieb jetzt schon und seitdem werden die Familienrezepte immer weiter verfeinert und an die Geschmäcker der Kunden angepasst. Alle 20 Minuten gibt‘s frische Brötchen, es werden hausgemachte Brote, Torten, Kuchen und viele andere Leckereien angeboten – dazu gibt es Schamong-Kaffee. Und unter der Woche bekommt ihr hier sogar einen Mittagstisch: ein wechselndes Tagesgericht, aber auch Gulasch, Salate, Currywurst, Pommes und Burger stärken euch für den restlichen Tag.
19 Valerien – eine echt kölsche Veedelsbäckerei
Leckeres Wallnussbrot, süße Zimtsterne, Butterstreuselkuchen, Bienenstich und einfache Brötchen, die genau so sind, wie so ein Brötchen eben sein soll – all das gibt es in der Bäckerei Valerien am Alpener Platz in Ehrenfeld. Außerdem bekommt ihr hier natürlich auch saisonale Specials wie Weckmänner, Stollen und Plätzchen im Winter oder fruchtige Teilchen im Sommer. Die Bäckerei ist zwar klein und hat deswegen nicht immer die größte Auswahl, dafür wird hier noch von Hand gebacken, oft nach alten Familienrezepten.
20 Leckeres aus der Bäckerei Grüttner in Merkenich
Ja, auch in Merkenich muss der Kölner nicht ohne erstklassiges Brot auskommen – dafür sorgt dort nämlich die Bäckerei Grüttner, die es in Köln auch noch in Nippes und in Weidenpesch gibt. Der Familienbetrieb backt noch selber und das zu großen Teilen sogar in Bio-Qualität. Die Brote sind dabei aber nicht nur Bio, sondern auch vegan. Außerdem gibt es neben süßen Teilchen auch verschiedenste Brötchensorten von Mohn- und Sesambrötchen bis Baguettebrötchen über verschiedene Körnerbrötchen.
21 Bäckerei Pulm – traditionell, original, lecker
Wer in Junkersdorf nach altem Bäckerhandwerk sucht, der ist bei Pulm richtig. Die Bäckerei an der Wilhelm-von-Capitaine-Straße zelebriert Handwerk nach traditionellen Rezepten – immer nach dem Motto "traditionell, original, lecker". Die Bäckermeister stehen tagtäglich ab 1 Uhr in der Nacht in der Backstube, um die Kund*innen mit frischen Broten und Brötchen zu versorgen. Der Teig bekommt hier noch seine Zeit zum Reifen – damit sich Aroma und Geschmack entfalten können. Das schmeckt man!