Neuer Buchladen im Belgischen Viertel: Schmöckern und Kaffee trinken bei Manulit

© Cosima Lorenz

Abseits der großen Ketten wird es immer schwieriger, unabhängige Buchläden zu finden. Manulit im Belgischen Viertel ist aber genau das: eine inhabergeführte Buchhandlung, in der der Betreiber Urs Erdle, der jahrelang einem Bürojob im Verlagswesen nachging, noch selbst mit seinem kleinen Team im Laden steht und voller Leidenschaft Bücher verkauft.

Nach dem Tod seines Vaters beschloss Urs Erdle, sein Leben zu verändern. Der Verlust löste etwas in ihm aus, "wie der verändernde Moment in einem Buch", sagt er. Gemeint ist damit der Moment beim Lesen, an dem der Inhalt die Leser*innen in irgendeiner Weise berührt oder sogar nachhaltig prägt. Dabei muss es sich nicht um eine konkrete Stelle handeln, es kann auch das ganze Buch sein. Daran angelehnt ergab sich auch der Beiname von Manulit: "Bücher, die verändern."

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Die Bücher sind hier nicht etwa klassisch nach Genres eingeteilt, sondern nach sogenannten "Lesemotiven" sortiert. Bücher, die zum Beispiel Nervenkitzel auslösen, stehen genreübergreifend nebeneinander, genauso wie Bücher, die die Leser*innen entspannen oder zum Lachen bringen. So findet man auch mal einen Thriller neben einem Graphic Novel und einem Sachbuch.

Die Kategorien werden bei Manulit  "Perlen", "Neue Horizonte", "Wirklichkeit", "Besser Leben", "Unterwegs" und "Besondere Bücher" genannt. Zum Thema "Besser leben" zählen etwa Ratgeber für ein besseres Mindset, Kochbücher, Romane über positive Lebensveränderungen oder Fotobände zu Gerichten aus aller Welt. "Unterwegs" meint keine Reiseführer, die sucht man hier vergebens, sondern Belletristik, in der Menschen auf Reisen sind – zu sich selbst oder an einen fremden Ort.

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Die Auswahl der Bücher ist handverlesen. Dafür steht auch Manulit: lateinisch "Manus", die Hand, und "Literatur". Wert legt das Team vor allem auf gebundene Bücher, die nicht nur inhaltlich ansprechend, sondern auch schön aufbereitet sind. Urs Erdle, der bei unterschiedlichen Verlagen arbeitete, weiß, wie viel Aufwand in der Gestaltung eines Buchs steckt, das am Ende nur mit dem Buchrücken nach außen im Regal steht. Deswegen sind bei Manulit auch alle Bücher mit dem Cover nach oben ausgelegt.

Neben der besonders leser*innenfreundlichen Kategorisierung will Urs Erdle außerdem, dass sich die Menschen in seinem Laden wohlfühlen. "Die Leute sollen hier in Ruhe stöbern können, sich auch mal mit einem Buch hinsetzen und es entspannt anschauen", erklärt er. Dazu sind im ganzen Laden kleine Leseecken mit Sesseln verteilt, in die man sich mit einem Kaffee von der Siebträgermaschine zurückziehen kann.

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Die Klassifizierung von Büchern nach Lesemotiven ist in der Branche sehr aktuell. Um Käufer*innen zu halten oder neue dazuzugewinnen, wird immer wieder nach passenden Marktstrategien gesucht. Lesemotive sollen genau an die Bedürfnisse der Leser*innen angepasst sein und so das Angebot an Büchern für alle überschaubarer und den passenden Kauf einfacher machen. Bei Manulit geht das Konzept auf! Die offene Auslage der vielen bunten Cover und die thematische Sortierung machen Lust, nach Büchern zu stöbern, mit einem Cappuccino ein Paar Bände durchzublättern und den hübschen Laden zu erkunden.

Manulit | Limburger Straße 37, 50672 Köln | Montag – Freitag: 11–19 Uhr, Samstag: 10–16 Uhr | Mehr Info

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