Köln hakt nach: Hatte Köln wirklich vor Wuppertal eine eigene Schwebebahn?

© Pixabay

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Wir finden nämlich: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.

Kommt die Schwebebahn in Wuppertal eigentlich aus Köln?

Während wir uns in Köln mürrisch in die verspätete KVB quetschen, kann man in Wuppertal beim täglichen Weg zur Arbeit schon mal eine ganz besondere Aussicht genießen. Dort fährt als Teil des öffentlichen Nahverkehrs nämlich die Schwebebahn, die größtenteils direkt über der Wupper verkehrt. Ein ganz besonderes Verkehrsmittel – nicht nur, weil vor einigen Jahrzehnten Zirkus-Elefant Tuffi aus einem Waggon in die Wupper sprang, sondern auch, weil die Schwebebahn in Wuppertal weltweit die erste ihrer Art war.

Ganz schön beeindruckend. Aber wusstet ihr, dass die Idee dafür eigentlich aus Köln kam? Und nicht nur das – auch die Entwicklung und die ersten Testfahrten fanden in Köln statt, genauer gesagt in Mülheim. Eugen Langen war Mitbesitzer der Kölner Waggonfabrik van der Zypen & Charlier und arbeitete im 19. Jahrhundert als Ingenieur in Köln. Auf die Idee, den Personenverkehr durch eine Schwebebahn zu entlasten, kam er aber durch ein anderes Standbein: seine Zuckerfabrik. Dort wurde der Zucker schon in der Luft hängend durch eine Schienenkonstruktion transportiert – und genau das schwebte Langen auch für die Menschen vor.

Die erste Schwebebahn fuhr also wirklich in Köln – nur eben noch nicht auf öffentlichem Gelände.

Gesagt, getan. Auf dem Gelände der Waggonfabrik entwickelte der Ingenieur in den frühen 1890er-Jahren eine Teststrecke. Die erste Schwebebahn fuhr also wirklich in Köln – nur eben noch nicht auf öffentlichem Gelände. Mit seinem Schwebebahn-Konzept konnte Langen in den folgenden Jahren zwar nicht den Verkehr in Deutschland revolutionieren, die Städte Barmen und Elberfeld, die heute zusammen Wuppertal ergeben, konnte er aber begeistern.

Und so startete die Wuppertaler Schwebebahn im März 1901 ihren Betrieb. Der Ingenieur selbst konnte diesen historischen Augenblick nicht mehr miterleben – er war 1885 an den Folgen einer Fischvergiftung gestorben und zum Zeitpunkt der Schwebebahn-Eröffnung schon seit sechs Jahren tot. Was bleibt, ist seine Erfindung, die heute niemand mehr mit Köln verbindet, aber täglich 85.000 Menschen in Wuppertal von A nach B bringt.

Noch mehr kölsche Rätsel

Was ist das für ein Flügelauto?
Das goldene Flügelauto auf dem Dach des Zeughausturms habt ihr bestimmt schon mal gesehen. Aber wo kommt das Auto her – und was macht es da? Das verraten wir euch natürlich!
Weiterlesen
Was hat es mit diesem Klingelschild auf sich?
Wer wissen will, wo Hase und Mausi wohnen, wird an der Körnerstraße fündig. Wir verraten euch, was es mit dem verrücktesten Klingelschild Kölns auf sich hat.
Weiterlesen

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite