Köln hakt nach: Warum verschwindet die Bank an Dirk Bachs Grab (doch)?

© Cosima Lorenz

In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!

Friedhöfe sind ein Ort der Trauer, aber auch der Erinnerung und der Ruhe – letztere wurde auf dem Kölner Melaten-Freidhof zuletzt allerdings immens gestört. Unruhestifter war niemand Geringeres als die Stadt Köln. Sie forderte Anfang August, privat aufgestellte Bänke an Gräbern zu entfernen. Gründe dafür seien, dass sie die Pflege der Grünflächen und Gräber sowie das Erscheinungsbild des Friedhofs beeinträchtigen und zudem die "Verkehrssicherheit" durch beispielsweise marode Exemplare gefährden.

Betroffen von dieser Aufforderung – die per Flyer an der jeweiligen Bank verkündet wurde – waren über 100 Bänke, darunter auch die von Hella von Sinnen gespendete rosafarbene Bank am Grab des Entertainers Dirk Bach. Nach einem großen medialen Echo, inklusive Petitionen zum Erhalt der Bänke, beschloss der Ausschuss für Klima, Umwelt und Grün Mitte September, dass sie unter bestimmten Bedingungen und mit Einzelfalllösungen bleiben dürfen. Nur wenige Tage später teilte Hella von Sinnen aber mit, dass die Bank an Dirk Bachs Grab trotzdem verschwinden wird – aber warum und wohin?

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Ihr neue, hoffentlich endgültige Bleibe wird die Bank bereits in wenigen Tagen im Atelier Theater an der Roonstraße – eine der wichtigsten Wirkungsstätten Bachs – finden, erzählt Hella von Sinnen dem Express. Hier feierte Dirk Bach Ende der 80er-Jahre große Erfolge mit seiner von der Kritik hochgelobten One-Man-Show "Edgar".

Der Grund dafür, dass Hella von Sinnen die Bank trotz der von der Stadt verkündeten Einzelfalllösungen nicht auf dem Melaten-Friedhof stehen lassen will, ist der Diebstahl der Bank Ende August– nur wenige Wochen nachdem die Stadt das Entfernen der Bänke bekannt gab. Unbekannte hatten die am Boden verschraubte Bank entfernt und sie vier Tage später bunt geschmückt zurückgebracht.

© Cosima Lorenz

"Hätten wir die Bank jetzt wieder angeschraubt, hätte es das Wurzelwerk der dortigen Platane beeinträchtigt. So war die Bank jetzt in der Tat nicht mehr sicher und ich hatte Panik, jemand könne sich ernsthaft verletzen.", erklärt von Sinnen dem Express.

Ein Trostpflaster für alle, die trotz der fehlenden rosafarbenen Bank in Zukunft gerne am Grab von Drik Bach verweilen wollen: Genau gegenüber, nur wenige Meter vom Grab entfernt steht eine der städtischen Bänke, an die eine Plakette mit der Aufschrift "Audienz beim Mäusekönig", wie sie auch die originale Bank zierte, befestigt wird.

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