Köln hakt nach: Wie sieht es mit den Plänen für den Colonius aus?

© Cosima Lorenz

In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!

Jede*r kennt den Colonius, dabei ist er seit über 20 Jahren nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Grund dafür ist nicht etwa mangelndes Interesse am höchsten Gebäude Kölns, sondern die Schließung für Besucher*innen 1999 aus Brandschutzgründen.

Beim Wort "Brandschutz" kann man in vielen Fällen – aktuellstes Beispiel der BER – mit sehr schleppender Bürokratie rechnen. So auch beim Colonius. Aber sind 24 Jahre nicht genug? Der Stuttgarter Fernsehturm – ebenfalls aufgrund von mangelhaftem Brandschutz geschlossen – konnte nach nur drei Jahren Sanierung wieder eröffnen und der Hamburger Heinrich Hertz-Turm soll nach etwa 22 Jahren noch dieses Jahr wieder begehbar sein. Wie sieht es also mit den Plänen für den Colonius aus?

www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau | Stachowski, Brigitte

Seine Zukunft ist sehr ungewiss. Die Deutsche Funkturm GmbH als Eigentümerin des Colonius’ ist dafür verantwortlich, ihn instand zu setzen und den Brandschutz herzustellen. Da eine solche Sanierung sehr kostspielig ist – die Sanierung des Hamburger Fernsehturms hat etwa 37 Millionen Euro gekostet –, ist die Deutsche Funkturm GmbH auf Fördermittel durch Bund, Land und Stadt angewiesen.

Damit diese Fördergelder überhaupt beantragt werden können, wurde der Colonius vergangenes Jahr unter Denkmlaschutz gestellt. Denn die Stadt Köln "begrüßt und unterstützt" das Vorhaben der Deutschen Funkturm GmbH, den Colonius wieder für Besucher*innen zugänglich zu machen. Durch den Status als Denkmal "könnten Bund und Land bis zu 75 Prozent der Sanierungskosten übernehmen, die Stadt müsste [...] nur 25 Prozent bezahlen", hieß es damals im Kölner Stadtanzeiger.

© www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau | Schütte, Frank

Seither befindet sich die Verwaltung bezüglich der Investitionen und eines möglichen Betreibers "in einem konstruktiven Austausch mit der Eigentümerin", wie uns die Stadt auf Nachfrage mitteilte. Für eine mögliche Wiedereröffnung wird neben der umfangreichen Sanierung auch ein "tragfähiges Betreibermodell" benötigt. Wer dafür infrage kommt, ist bisher nicht bekannt.

Ob und wann also wieder solche Feste wie auf dem Foto unten von 1989 gefeiert werden können, steht nach wie vor in den Sternen. Die Stadt Köln betont: "Bislang hat sich noch keine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden." Es bleibt also abzuwarten, ob eine finanzielle Förderung durch Bund, Land und Stadt zur Verfügung gestellt und die Besucherplattform des Colonius in 166 Metern Höhe jemals wieder der Öffentlichkeit zugänglich wird.

© www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau | Stachowski, Brigitte

Noch mehr kölsche Rätsel

Ist Köln wirklich so tolerant, wie es scheint?
Laut einer Studie ist Köln die sexuell offenste Stadt der Welt – noch vor Berlin. Beim CSD feierten dieses Jahr 1,4 Millionen Menschen. Unser Köln – die Hochburg der Toleranz! Oder?
Weiterlesen
Ist in Köln die teuerste Toilette?
In Köln gibt's viele Absurditäten – darunter die wohl teuerste öffentliche Toilette Deutschlands, die die Stadt über 10.000 Euro im Monat kostet. Doch wie kommt es zu den horrenden Kosten?
Weiterlesen

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite