Chum Chay – Kölns vielleicht bestes Veggie-Restaurant

© Christin Otto

Wenn deine Lieblingsband sich eigentlich schon von der Bühne verabschiedet hat und dann plötzlich doch eine neue Platte rausbringt, dann ist das ein bisschen wie frisch verliebt sein: eine Mischung aus Aufregung, Euphorie und dem Gefühl, dass das eigentlich nur gut werden kann – ja, gut werden muss. Ähnlich ging es uns vor einigen Jahren, als Koch Toni plötzlich das LU am Hohenstaufenring verkaufte und kurz darauf die Nachricht die Runde machte, dass er das Gastro-Business doch nicht an den Nagel hängt, sondern einen neuen Laden aufmacht. Das Chum Chay am Friesenwall.

Das war 2017. Inzwischen kennt fast jede*r in Köln das vietnamesische Restaurant in der Innenstadt – und der Laden brummt. Längst hat sich das Chum Chay zum wahrscheinlich besten Veggie-Restaurant Kölns gemausert. Oft muss man hier sogar Schlange stehen. Überraschend ist der Erfolg nicht. Schließlich steht Toni selbst am Herd – und seinen Kochkünsten ist es zu verdanken, dass auch das LU so erfolgreich war. Frische Zutaten, nettes Ambiente und tolles Preis-Leistungs-Verhältnis – mit diesem Dreischlag punkten die Läden.

© Carolin Franz
© Carolin Franz

Auch im Chum Chay erinnern viele Gerichte an die beliebte LU-Küche: Reisnudeln mit gelbem oder dicke Nudeln mit grünem Curry zum Beispiel. Selbst den fruchtig-frischen Lime Juice gibt es. Einige Gerichte und Getränke sind allerdings auch hinzugekommen. Bananenblüten-Salat, Mangopudding mit Maracujasauce oder hausgemachter Möhren-Eistee zum Beispiel. Allesamt hervorragend. Nur eine Zutat fehlt: Fleisch.

Im Chum Chay wird ausschließlich vegetarische und vegane Kost serviert. Statt Fleischgarnitur gibt es Tofu. Mal mariniert, mal paniert, mal geschmort. Wirklich etwas vermissen dürften da nur die Wenigsten. Denn: Toni kocht im Chum Chay insgesamt aufwendiger, um – wie er selbst sagt – auch ohne Fleisch den vollen Geschmack auf die Teller zu bringen. Dazu brauche es frische Zutaten und viele Gewürze, die vor allem eines sein müssen: authentisch. Wie in Vietnam eben.

© Christin Otto | Carolin Franz

Mit dem Chum Chay hat Toni nicht nur in Sachen Geschmack ein Stück seiner Heimat nach Köln geholt. Auch optisch erinnert hier alles an das Land, das er vor rund zwei Jahrzehnten verlassen hat. Die typisch asiatischen Dachziegel an der Decke zum Beispiel. "Die erinnern mich an meine Kindheit und daran, wie laut der Regen damals darauf geklopft hat", erzählt er. Oder die Korblampen, die die meisten Gäste wohl für chice Designer-Teile halten – es sind umfunktionierte Hühnerkäfige aus Vietnam. Die Fotos auf der Speisekarte hat Toni bei seinem einem Besuch in der Heimat selbst geschossen. Und dann ist da natürlich noch die offene Küche, die an asiatische Garküchen erinnern soll.

© Christin Otto

Dass Toni so schnell wieder in einer Restaurantküche stehen würde, nachdem er das LU schweren Herzens abgab, hätte er anfangs wohl selbst kaum für möglich gehalten. Der Gesundheit wegen. Wer jahrelang eine gut laufende Gastronomie schmeißt, ist eben irgendwann nicht mehr der fitteste aller Turnschuhe. Der Rat des Arztes: Weniger Fleisch essen!

Toni hielt sich dran – und wurde Vegetarier. Nur das fleischfreie Gastro-Angebot in Köln überzeugte ihn damals nicht so recht. Als Toni dann das freie Ladenlokal am Friesenwall samt ruhigem Innenhof entdeckte, war es um ihn geschehen. Das Gastronomenherz schlug plötzlich lauter als Regen auf vietnamesischen Dächern. Ergebnis ist Tonis Chum Chay, das für Kölner Asiafood-Fans ein bisschen so ist, als hätte ihre alte Lieblingsband plötzlich eine neue Platte rausgebracht.

© Christin Otto

Die wichtigsten Facts zum Chum Chay

Besonderheit des Ladens: Hier bekommt ihr superleckere vietnamesische Küche, die komplett vegetarisch und vegan ist

Unbedingt probieren: das Bun Ca Ri – Reisnudeln mit gelbem Curry – und das Bun Dau Sot Dua mit frittiertem Bio-Tofu und Zitronengras-Kokos-Sauce

Mit wem gehst du hin: deinen Freund*innen, deiner Familie und allen, die gerne asiatisch essen

Chum Chay | Friesenwall 29, 50672 Köln | Montag – Samstag: 12–23 Uhr, Feiertag: 15–23 Uhr  | Mehr

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