Geht häufiger auf kleine Konzerte!

© Edward Cisneros | Unsplash

Ich liebe Konzerte – einfach, weil ich Musik liebe. Ich freue mich, die Songs, die ich am Morgen noch gestreamt habe, am Abend live performt zu hören. Mit anderen, die die Band oder Musiker*in genauso feiern wie ich, auf einem Konzert zu tanzen und zu singen – das löst in mir pure Glücksgefühle aus.

Doch diese Happy Places, diese tollen Momente sind gefährdet. Ausnahmsweise mal weniger davon, dass die Stadt die Veranstaltungslocation abreist, sondern eher daduch, dass die Künstler*innen solche Konzerte seltener spielen, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Gemeint sind damit nicht die ganz Großen, sondern die vielen Indie-Bands und -Musiker*innen, die für Diversität in der Szene sorgen. Sie versorgen uns mit Musik abseits des Mainstreams – und die hat es verdient, gehört und live gespielt zu werden.

© Cosima Lorenz

Musiker*innen leben von Live-Auftritten – und die großen Stars natürlich auch von ihrer Berühmtheit. Alle, die aber (noch) nicht in den Reihen der Grammy- oder Echo-Gewinner*innen angekommen sind, brauchen Live-Shows, um Geld zu verdienen. Doch leider ist das Touren für kleinere Künstler*innen teilweise unbezahlbar geworden. Allein die Reisekosten samt Van-Miete, Benzin und Verpflegung sind so teuer, dass Ticketpreise in unverhältnismäßige Höhen getrieben werden müssten, um als Musiker*in überhaupt bei Null rauszukommen – verdient wurde dabei noch nichts.

Ich kenne Bands und Künstler*innen, die wegen gestiegenen Kosten einzelne Shows und ganze Touren absagen oder zumindest verschieben mussten. Weil die Einnahmen aus den Tickets diese Kosten einfach nicht mehr decken. Der Schritt an die Öffentlichkeit, an die Fans, die bereits Tickets gekauft haben, ist neben der eigenen Enttäuschung über die abgesagten Konzerte das Schlimmste. Zum einen, weil damit die Leute "bestraft" werden, die gerne gekommen wären und zum anderen, weil man als Musiker*in offenlegen muss, dass man struggelt – und das will im Scheinwerferlicht wohl niemand.

Man kann so viel tolle Musik entdecken, wenn man einfach mal was ausprobiert.

Natürlich haben auch die großen Acts ihre Kosten – die werden aber unter anderem von absurd hohen Ticketpreisen kompensiert. Resttickets für das Beyonce-Konzert im RheinEnergie Stadion werden aktuell für über 500 Euro angeboten – und auch gekauft! Damit wird nicht nur treuen Fans das Geld aus der Tasche gezogen – ihnen fehlt dann in der Regel das Geld auch an anderer Stelle für weitere Konzerte oder Kulturangebote.

Geht auf das Konzert, auf das ihr wollt – aber bitte vergesst bei eurer Wahl nicht die kleineren Shows! Wenn sich nur ein Bruchteil der Fans von Megastars wie Beyonce auch für unbekanntere Bands und Newcomer*innen öffnet und auch auf kleinere Indie-Konzerte gehen würde, wäre vielen geholfen.

© Blue Shell | Christin Otto

Ich selbst meide die ganz großen Veranstaltungen häufig und spare mein Geld lieber für mehrere kleine Konzerte oder Festivals. Festivals sind sowieso eine tolle Alternative, da hier das Beste aus beiden Welten zusammenkommt: ein paar bekanntere große Künstler*innen, aber eben auch spannende Indie-Bands – und das auch noch zum einheitlichen Festival–Preis.

In Köln bieten viele Locations wie zum Beispiel das Bumann & Sohn, das Blue Shell, der Sonic Ballroom oder das Gebäude 9 so viele Möglichkeiten, unbekanntere Künstler*innen zu entdecken – und so zu unterstützen. Wenn ihr auf kleinere Konzert in Köln geht, haltet ihr diese aufregende und diverse Szene am Leben – und erweitert dabei auch noch euren eigenen (Musik-)Horizont. Man kann so viel tolle Musik entdecken und supporten, wenn man einfach mal was ausprobiert.

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