Napolike – neapolitanische Pizza erobert Zollstock

An einem Sonntagnachmittag machen die Kölner*innen – so stellt man es sich zumindest vor – einiges. Im Café sitzen, faul auf der Couch rumlümmeln oder endlich mal Wäsche waschen zum Beispiel. Eine Pizzeria scheint da der Garant für entspanntes Futtern. Denn wer, außer uns, würde schon auf die Idee kommen, sich um 15 Uhr dort zu verabreden?
Stellt sich heraus: gefühlt halb Zollstock. Dass es am Gottesweg jetzt neapolitanische Pizza der Extraklasse gibt, hat sich offenbar schneller rumgesprochen als die Trennung von Kanye West und Kim Kardashian. Darauf lässt zumindest die Tatsache schließen, dass wir das Napolike schon kurz nach der Eröffnung proppenvoll vorfinden – an einem Sonntagnachmittag!


Nachvollziehbar ist der Hype ohne Frage. Schließlich ist hier mit Francesco ein echter Profi am Werk. Er selbst bezeichnet das Pizzabacken zwar immer noch als Hobby, doch diverse Urkunden einer italienischen Pizza-Schule und Francescos Vita sprechen eine andere Sprache. Der gebürtige Italiener stand in Köln nämlich schon für 485Grad, Civico und Da Antonio am Pizzaofen.
Dass Francesco sein Handwerk versteht, beweist er auch im Napolike: Fluffiger Rand und hauchdünner Boden belegt mit besten Zutaten – mit dieser gekonnten Kombi bringt er Neapel nach Zollstock und überzeugt auch uns auf ganzer Linie. Dabei traut sich Francesco eine stattliche Auswahl zu: Ganze 28 unterschiedliche Pizzen, sieben davon Bianche (also nicht mit Tomatensauce, sondern heller Basis wie Provolone-Creme) sind auf der Karte gelistet.


Und das ist längst nicht alles! Auch typisch neapolitanisches Fingerfood, wie Francesco es selbst nennt, könnt ihr im Napolike probieren. Die Frittatina zum Beispiel sind eine spannende Alternative zu den hierzulande wahrscheinlich eher geläufigen Arancini. Statt Reis wird bei der Napoli-Variante allerdings Pasta – mit verschiedenen Saucen und Zutaten angemacht – frittiert.
Ein weiterer handlicher Leckerbissen aus der Fritteuse, den ihr unbedingt probieren solltet, ist die Montanara. Dahinter verbirgt sich frittierter Pizzateig, der mit unterschiedlichen Toppings wie Tomatensauce und Basilikum oder Friarelli (Stängelkohl) und Ricotta garniert wird.


Auch in der Kleinigkeiten-Abteilung bietet die Speisekarte einen angenehmen Mix aus Klassikern wie Bruschetta und Parmigiana (Auberginen-Auflauf) und neapolitanischen Spezialitäten wie die Scagliozzi (frittierter Maisgries). Probiert hätten wir natürlich am liebsten alles. Doch selbst trainierte Mägen wie unsere stoßen irgendwann an ihre Grenzen.
Macht aber nix. Schließlich lohnt es sich für Francescos Pizzen sowieso, öfter in Zollstock vorbeizuschauen. Näher als Neapel ist es allemal und mindestens genauso lecker.

DIE WICHTIGSTEN FACTS ZU NAPOLIKE
Besonderheit: Im Napolike bekommt ihr nicht nur Pizza, die schmeckt wie in Neapel, sondern auch typisch neapolitanisches Street- und Fingerfood, das es so in Köln nur selten gibt. Einziges Manko: Für Veganer*innen gibt es bisher leider nur wenig Auswahl.
Unbedingt probieren: Die Pizzen sind alle lecker, aber ihr solltet definitiv noch Platz für eine Montanara lassen.
Mit wem: allen, die Bock auf richtig leckere Pizza und italienisches Fingerfood haben
Preise: Vorspeisen und Salate zwischen 5 und 12,50 Euro, Pizzen zwischen 6 und 15 Euro, Fingerfood zwischen 3 und 5,50 Euro, Montanara 3,50 Euro, Dessert zwischen 3 und 10 Euro
Napolike | Gottesweg 16, 50969 Köln | Dienstag – Freitag: 17–22 Uhr, Samstag – Sonntag: 12–22 Uhr | Mehr Info