Köln hakt nach: Was soll die Eistüte auf dem Dach am Neumarkt?

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In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund.

Gesehen haben wir sie alle schon mal: diese riesige umgestürzte Eistüte auf dem Dach der Neumarkt-Galerie. Aber manch Kölner*in fragt sich: Wat sull dä Quatsch? Nun ja, wie bei vielen kuriosen Objekten, die irgendwo in der Gegend rumstehen, lautet die Antwort auch hier: Das ist Kunst! Ob die weg kann, muss jede*r für sich beantworten. Denn über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Stattdessen servieren wir euch ein paar Hard Facts: Wie jedes Kunstwerk, das etwas auf sich hält, hat natürlich auch die kölsche Eistüte einen – wenn auch nicht besonders einfallsreichen – Namen: Sie heißt "Dropped Cone" und wurde von dem Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg und seiner Frau Coosja van Bruggen entworfen.

Claes Oldenburg ist übrigens ein echtes Schwergewicht in Sachen Kunst – der Name des New Yorkers wird in einem Atemzug mit Pop-Art-Legenden wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein genannt und auch in der Sammlung des Museum Ludwig findet man viele seiner Arbeiten, die nicht selten Konsumkritik üben.

© Christin Otto

Aber nun zurück zu unserer Eistüte: Das Ding ist stolze zehn Meter hoch und wiegt unglaubliche drei Tonnen. Seit 2001 ist es auf dem Dach am Neumarkt zu finden und: Es hat ganze drei Millionen (damals noch) D-Mark gekostet. Man möchte gar nicht ausrechnen, wie viele Kugeln echtes Eis man davon hätte kaufen können.

Riesige Oldenburg-Skulpturen gibt es natürlich nicht nur in Köln: In Frankfurt hat er sich beispielsweise mit einer XXL-Krawatte unter dem Titel "Inverted Collar and Tie" vor dem Westend Tower verewigt und in Münster liegen Oldenburgs riesige Billardkugeln aus Beton – die "Giant Pool Balls" – am nördlichen Ufer des Aasees.

Dass Köln ausgerechnet eine Eistüte bekommen hat, ist kein Zufall.

Dass Köln ausgerechnet eine Eistüte bekommen hat, ist übrigens kein Zufall. Oldenburg und seine Frau hatten sich vorab nämlich Postkarten und Souvenirs von Köln schicken lassen und dann entschieden, dass Köln eine Stadt der Kirchtürme sei – und an genau die soll das spitze Hörnchen erinnern.

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