11 Traditionsgeschäfte, die ihr kennen solltet
Gefühlt eröffnet jede Woche ein neuer Laden in Köln. Manche bleiben, an anderen fährt man ein Jahr später vorbei und weiß schon gar nicht mehr, wie der Laden hieß, der hier vor Kurzem noch war. Und dann gibt es noch jene Geschäfte, die es gefühlt schon immer gibt – die Tradition, Geschichte und Fachwissen vereinen. Läden, die inzwischen Seltenheitswert haben und darum umso einzigartiger sind. Hier sind 11 Geschäfte, die es schon seit mehreren Jahrzehnten gibt:
1 Adenauerbrot von der Bäckerei Balkhausen
Wer in Köln nach der besten Bäckerei der Stadt fragt, bekommt von den meisten ein und dieselbe Antwort: Balkhausen an der Apostelnstraße. Wie beliebt der kleine Laden ist, zeigt sich an den Menschenschlangen, die sich dort regelmäßig bis auf die Straße hinaus bilden. Doch das Warten lohnt sich: Unzählige Brotsorten, süße Teilchen und leckere Kuchen gibt es hier. Das geschichtsträchtigste Brot ist das Adenauerbrot: Anfang des 20. Jahrhunderts, als Roggen- und Weizenmehl knapp waren, entwickelte Kölns stellvertretender Oberbürgermeister Konrad Adenauer das sogenannte "Kölner Brot" mit hohem Maisanteil. Bei Balkhausen gibt es das Adenauerbrot bis heute – natürlich etwas abgewandelt, weil es sonst wohl niemandem mehr so recht schmecken würde.
2 Es muss nicht immer Saturn sein: Habuzin
Auch für Elektrogeräte vom Fernseher über den Toaster bis hin zur Waschmaschine hat Köln eine gute Adresse: Habuzin mitten im Belgischen Viertel. Seit über 95 Jahren gibt es das Unternehmen nun schon. Neben einer Vielzahl von Stammkund*innen lernen auch immer mehr Firmen Habuzin zu schätzen. Denn langjährige Erfahrung zahlt sich nun mal aus. Hier erhält man noch kompetente und ausführliche Beratung durch Fachpersonal und muss nicht wie wild das Internet nach Rezensionen durchforsten.
3 Spezialitäten aus dem Käsehaus Wingenfeld
Als ältestes Käse-Spezialitätengeschäft Kölns ist das Käsehaus Wingenfeld eine echte Institution. Früher an der Ehrenstraße beheimatet, lockt das 1896 gegründete Traditionsunternehmen Käse-Fans mit einem Schaufenster voller Leckereien inzwischen in die Südstadt. Von draußen lässt sich kaum erahnen, dass es hier tatsächlich über 300 verschiedene Käsesorten aus verschiedenen Ecken Europas gibt. Besonders Fans von Schweizer Käse und französischem Ziegenkäse sollten unbedingt mal reinschauen. Und wenn ihr eine Party plant, könnt ihr im Käsehaus Wingenfeld nicht nur einen Fondue-Topf oder Raclettegrill ausleihen, sondern natürlich auch die passende Käsemischung kaufen. Wer noch mehr über Käse erfahren möchte, sollte ein Käse-Seminar buchen und sich quer durch die Produktpalette probieren.
4 Zu Gast in Kölns ältester Rösterei bei Schamong Kaffee
Schamong – das ist Kölns älteste Kaffeerösterei. Der Familienbetrieb röstet in Ehrenfeld bereits seit 1949 Bohnen. Tradition wird hier bis heute groß geschrieben. Da passt es, dass sich in der Rösterei zumindest optisch wenig verändert hat. In Sachen Röstungen geht aber auch Schamong mit der Zeit – und bietet neben den klassisch italienisch-dunkel gerösteten Bohnen nun auch hellere an. Außerdem gibt es jeweils einen Kaffee der Woche. Langweilig wird es so jedenfalls nie. Auch, weil es zu Cappuccino & Co. kleine Naschereien wie Pasteis de Nata (solange der Vorrat reicht) gibt.
5 Wie Besatzer dem 4711 Dufthaus seinen Namen gaben
Das 4711-Dufthaus in unmittelbarer Nähe zur Kölner Oper gehört zu den traditionsreichsten Gebäuden Kölns. Schon seit Jahrhunderten wird hier das berühmte "Kölnisch Wasser"– auch als 4711 bekannt – verkauft. Die berühmte Zahl hat das Eau de Cologne der Legende nach übrigens den Franzosen zu verdanken: Um dem Durcheinander von Straßennamen ein Ende zu setzen und das Einquartieren der Truppen zu erleichtern, ordnete ein Kommandant im Jahr 1794 die fortlaufende Nummerierung aller Häuser an. Das Stammhaus an der Glockengasse erhielt die Hausnummer 4711 – und so wurde später dann auch das Kölnisch Wasser getauft.
6 Individuelle Beratung bei Augendübler
Wenn es um die perfekte Sicht geht, ist Augendübler an der Breite Straße inmitten der Innenstadt die Top-Adresse in Köln. Das Familienunternehmen besteht bereits seit 1832 und gehört zu den ältesten augenoptischen Fachgeschäften in Köln und Umgebung. Augendübler steht für Service und Qualität – weil Tradition verpflichtet. Mit modernster Technik wird das perfekte Sehprofil erstellt, kompetente Beratung inklusive. In der hauseigenen Werkstatt wird das Brillenglas anschließend fertiggestellt.
7 Rheinisches Schwarzbrot und richtig gute Zimtschnecken von Zimmermann
Die 1885 gegründete Traditionsbäckerei Zimmermann ist eine echte Institution in Köln. In dem Familienunternehmen wird bis heute nach traditionellen Rezepten gebacken – ohne Konservierungsstoffe und Chemiekram. Da die meisten Backwaren koscher sind, bezieht auch die jüdische Gemeinde ihr Brot hier. Jede Menge Brot- und Brötchensorten sowie allerlei Süßkram vom Karottenkuchen bis hin zur Zimtschnecke könnt ihr hier kaufen. Ein echter Zimmermann-Klassiker, der weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt ist, ist das Rheinische Schwarzbrot.
8 Stöbern bei Filz Gnoss
Bereits im Jahr 1925 eröffneten die Geschwister Gnoss ihr Ladenlokal mitten im Herzen von Köln. Sowohl damals als auch heute gehört Filz Gnoss zu den Top-Adressen, wenn es um Filz geht – eben weil der Fachladen immer ein Familienbetrieb blieb und die Liebe zum Detail bis heute nicht verloren ging. Ob Wohnasccessoires, Hausschuhe, Sitzkissen, Weinkühler oder Hüllen für Handy und Laptop – Filz ist und bleibt ein wichtiger Stoff, der wahnsinnig vielfältig eingesetzt werden kann. Neben der großen Auswahl an Filzwaren und dem umfangreichen Kundenservice punktet Filz Gnoss vor allem mit dem Charme eines Familienunternehmens.
9 Im Trockenen bleiben dank Schirm Bursch
Während viele Immobilien in der Innenstadt permanent die Mieter*innen wechseln, hält "Schirm Bursch" an der Breite Straße nun schon seit mehreren Jahrzehnten die Stellung. 1946 eröffnete Albert Richard Bursch das Schirmfachgeschäft in Köln. Seither fertigt, restauriert und repariert das Fachgeschäft Schirme nach Kundenwunsch. Wer hochwertige, handgefertigte Schirme sucht, ist hier richtig.
10 Im Eisenhimmel bei Schrauben Hülden
Über 18.000 verschiedene Schrauben hält Schrauben Hülden permanent auf Lager – weit über 50.000 sind lieferbar. Schon 1888 hat August Hülden, der Großonkel des heutigen Geschäftsführers, die Firma als kleines Eisenwarengeschäft am Perlengraben gegründet. Er baute sich recht schnell ein gut sortiertes Schraubenlager auf, um vor allem Handwerker*innen und kleine Werkstätten zu versorgen. Heute hat sich das Familienunternehmen Schrauben Hülden auf rund 1200 Quadratmetern an der Weißhausstraße niedergelassen. Über 60 Mitarbeiter*innen stehen euch für fachkundige Beratung und Problemlösungen zur Verfügung.