Köln hakt nach: Was hat dieser goldene Stein mit Schwarzfahren zu tun?

© Christin Otto

In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!

Kuriose Objekte an untypischen Orten sind in Köln nichts Neues: Hier stehen immerhin ein goldenes Auto, eine Eistüte und ein überdimensionaler Globus auf verschiedenen Dächern – und das sind nur ein paar Beispiele. Dementsprechend sollte eigentlich auch die folgende Entdeckung nicht überraschen und trotzdem fragen wir uns: Warum steht an der Treppe einer Bickendorfer Bahnhaltestelle ein Tor samt riesengroßem goldenen Stein obendrauf?

Wie in den meisten Fällen skurriler Dinge an ungewöhnlichen Orten lautet die Antwort auch hier erst mal: Kunst. Wer die Treppe an der KVB-Station Akazienweg stadtauswärts auf der rechten Straßenseite verlässt oder betritt, passiert automatisch das antik anmutende Tor mit goldener Inschrift und goldenem Stein.

© Christin Otto
© Christin Otto

Wirklich neu ist die Installation des Künstlers Heinrich Brummack allerdings nicht: 1989 wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Architekten Jochen Scharf aufgestellt und mahnt seither Schwarzfahrer*innen vor dem illegalen Fahren ohne Ticket.

Wer die Haltestelle betritt, liest "viattori illegali", also "dem unrechtmäßigen Reisenden", wer sie verlässt, wird mit "ianva ivdicii", dem "Tor des Gerichtes", an ein mögliches Bußgeld und das schlechten Gewissen beim Schwarzfahren erinnert. Der goldene Stein obendrauf soll bedrohlich wirken, so als könne er jeden Moment als Strafe auf diejenigen herabstürzen, die ohne Ticket fahren.

© Christin Otto
© Christin Otto

Ein zweiter Teil der Installation in Form eines weiteren Tors samt goldenem Stein steht außerdem unten am Gleis der Haltestelle vor dem U-Bahn-Tunnel. Die Bahnstation Akazienweg ist eine von insgesamt sechs Stationen an der Ehrenfelder U-Bahnstrecke, die zwischen 1989 und 1992 von Künstler*innen umgestaltet wurden.

Noch mehr kölsche Rätsel

Wie viel verdient eigentlich Henriette Reker?
Henriette Reker hat einen Knochenjob – doch was verdient Kölns Oberbürgermeisterin im Monat und ist sie damit Spitzenverdienerin?
Weiterlesen
Bricht die Hohenzollernbrücke bald zusammen?
Mehr als 500.000 Liebesschlösser sollen inzwischen an der Hohenzollernbrücke hängen – romantisch! Doch hält die Brücke so viel Metal überhaupt aus?
Weiterlesen

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite