Köln hakt nach: Stimmt es, dass Köln mal einen Flughafen auf dem Rhein hatte?

© Ross Parmly | Unsplash

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.

Hatte Köln mal einen Flughafen auf dem Rhein?

Spricht man in Köln vom Flughafen, ist schnell klar, welcher gemeint ist: der Flughafen Köln/Bonn. Viel Auswahl gibt es schließlich nicht. Früher war es anders: Da existierten neben dem Flughafen am Butzweilerhof noch die beiden Militärflugplätze in Ostheim und Wahn. Außerdem soll es auch mal einen Flughafen an einem ganz besonderen Ort gegeben haben – und zwar auf dem Rhein. Was ist dran an den Gerüchten – völliger Blödsinn oder die Wahrheit?

Tatsächlich machten auf der linken Rheinseite in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur Schiffe Halt, sondern auch Flugzeuge. In der Höhe der Kirche St. Kunibert befand sich in den 1920er-Jahren nämlich der Kölner Wasserflughafen. Schon 1914 wurde an der Einrichtung des Flughafens gearbeitet – die Pläne wurden damals aber durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges beendet und erst später wieder aufgenommen.

© Luftfahrtarchiv-Köln | Arton Krasniqi

Die ersten Flüge hoben dann 1926 ab. Ein Jahr später starteten auf dem Rhein die regulären Passagierflüge der "Deutschen Luft Hansa" von Köln über Duisburg nach Rotterdam. Aber wie konnten die Maschinen auf dem Rhein überhaupt starten und landen? Gelandet sind die Flugzeuge auf dem Rhein zwischen der Mülheimer Brücke und der Hohenzollernbrücke. An der sogenannten "Kunibertsrampe" – unterhalb der Kirche St. Kunibert am Rheinufer – wurde außerdem ein Floßanleger angebaut, auf dem die Wasserflugzeuge anlanden und anlegen konnten.

Auch ein kleines Posthäuschen gab es, in dem Postsäcke, aber auch die Post für die Piloten mit relevanten Informationen – zum Beispiel zur Wetterlage – gelagert wurden. Laut dem Historischen Luftfahrtarchiv soll sich eventuell sogar noch ein weiterer Flughafen am Rhein – auf der Höhe der Machabäer Straße – befunden haben. Die Maschinen starteten 1935 von Köln aus nach Frankfurt am Main. Der genaue Standort des Wasserflughafens ist allerdings nicht bekannt. Es ist also unklar, ob es sich dabei nicht vielleicht doch um den Wasserflugzeughafen an St. Kunibert handelte.

Noch mehr Infos zu den Wasserflughäfen auf dem Rhein bekommt ihr hier.

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