Köln hakt nach: Was hat es mit dem verrückten Klingelschild an der Körnerstraße auf sich?
In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!
Was hat es mit dem verrückten Klingelschild an der Körnerstraße auf sich?
Wer wissen will, wo Hase und Mausi wohnen, wird an der Körnerstraße 18 in Ehrenfeld fündig. Dort findet sich nämlich nicht nur die Galerie K18, sondern auch Kölns wahrscheinlich verrücktestes Klingelschild. Den dort aufgelisteten Namen zufolge teilen sich Hase und Mausi das Haus sogar noch mit weiteren kuriosen Gestalten: Monster Mama und Lulul sind auch am Start.
Wer sich fragt, was es damit auf sich hat, dem*der liefert der unterste Name einen ersten Hinweis. Kutscher steht dort. Wer die Körnerstraße und ihre Bewohner*innen kennt, weiß natürlich: Damit kann nur Jan-Marc-Kutscher gemeint sein. Der Produktdesigner ist nicht nur für das alljährliche Körnerstraßenfest eine treibende Kraft – er steckt auch hinter der Galerie K18 und überrascht die Kölner*innen dort immer wieder mit neuen coolen Ausstellungen und Kunstaktionen. Sogar in eine Hühner-WG hat er das Schaufenster seiner Galerie schon mal verwandelt.
Demnach ist unschwer zu erraten, woher das kuriose Klingelschild stammt – natürlich auch von einer Kunstaktion. Im Rahmen des Design-Festivals Passagen hatte Jan-Marc in seinem Schaufenster damals gemeinsam mit Gestalterin Cordula Körber eine komplette Einrichtung aus Pappe nachgebaut – ganz in Weiß. Das Gesamtkunstwerk ist inzwischen verschwunden, doch das Klingelschild durfte bleiben. Seit stolzen zehn Jahre ziert es den Eingang der Hausnummer 18 nun schon – und sorgt für großes Schmunzeln bei allen, die es entdecken.
Zerstörung und eine kleine Ergänzung
Zugegeben: Das wirkliche Original von vor zehn Jahren gibt es nicht mehr. Denn wie so oft, waren auch an der Körnerstraße schon Vandalen unterwegs, die das das Schild zerstörten. Und so musste Jan-Marc das ulkige Schmuckstück in den ersten Jahren drei Mal komplett neu bauen.
Inzwischen ist aber seit vier Jahren Ruhe – und das Klingelschild kann seither nicht nur unbeschadet Passant*innen erfreuen, sondern hat sogar eine zuckersüße Ergänzung bekommen. "Schnucki bitte 2x bei Hase klingeln" steht auf einem kleinen Holzschild, das seit etwa drei Jahren unter dem Klingelschild hängt. Wir finden's einfach nur herrlich!