Köln hakt nach: Warum bleibt das Riesenrad nicht einfach in Köln?
"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Sesamstraßen-Fans haben diese Lebensweisheit längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir haken für euch nach. Wir finden nämlich: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen uns in Köln immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen schlaue Menschen, die das können.
Helen fragt: Warum bleibt das Riesenrad nicht einfach in Köln?
London am Rhein – das wär's! Während die britische Hauptstadt dauerhaft mit einem Riesenrad punktet, gucken die Kölner*innen am Schokoladenmuseum neuerdings wieder in die Röhre. Wo vor Kurzem noch das Europarad – eines der größten transportablen Riesenräder der Welt – stand, herrscht jetzt wieder gähnende Leere.
Fragt sich: Warum bleibt das Riesenrad nicht einfach in Köln? Schließlich würden auch wir gerne ganzjährig unsere Runden drehen und in luftiger Höhe die fantastische Aussicht über Köln genießen – sei es nun am Rheinauhafen oder am alten Standort am Zoo, wo das Riesenrad im Sommer 2020 schon mal eine Weile stand.
Die Antwort lautet: So einfach ist das nicht. Will man ein Riesenrad länger als drei Monate an einem Standort aufstellen, braucht es eine Baugenehmigung – lediglich eine Verlängerung für drei Monate ist möglich.
Ihr könnt es euch schon denken: Eine Baugenehmigung gibt es nicht für jeden Standort, erst recht nicht für zentrale Plätze wie den Rheinauhafen. „Derzeit gibt es keinen Standort in Köln, auf dem eine langfristige Aufstellung planungs- und bauordnungsrechtlich möglich wäre“, antwortete die Stadt auf eine Anfrage der FDP Porz. Die hatte sich nämlich schon im Sommer 2021 gefragt, ob es nicht möglich wäre, dass das Riesenrad in Köln bleibt.
Wechselnder Standort kann teuer werden
Aus der Antwort der Stadt geht auch hervor, dass es tatsächlich schon einen Schaustellerbetrieb gab, der Interesse angemeldet hat, in Köln dauerhaft ein Riesenrad zu betreiben.
Schlaufüchse könnten jetzt natürlich vorschlagen: Warum nicht einfach den Standort regelmäßig wechseln und somit die Baugenehmigung umgehen? Auch das ist leider schwierig. Schließlich müssen auch wechselnde Standorte erst genehmigt werden. Vor dem ersten Aufbau vorm Schokoladenmuseum im Jahr 2020 mussten laut Kölner Stadt-Anzeiger zum Beispiel erst vier Probebohrungen durchgeführt werden, um zu belegen, dass der Platz am Rheinauhafen stabil genug ist, um das Fahrgeschäft zu tragen.
Hinzukommt, dass durch einen wechselnden Standort regelmäßig Kosten für Auf- und Abbau, Transport und ggf. die Rekultivierung von Wiesen entstehen – Geld, das Betreiber*innen erstmal aufbringen und wieder einspielen müssen.
Wann kommt das Riesenrad zurück?
Wann das Riesenrad zurück nach Köln kommt, konnten uns die Betreiber*innen noch nicht sagen. "Sobald wir mehr wissen, geben wir die Infos gern weiter", hieß es – das werten wir aber mal als Zeichen, dass es früher oder später ein Comeback geben wird.