Köln hakt nach: Wieso gibt es in Köln eine Seilbahn?

© Celina Albertz | Unsplash

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Köln immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann.

Köln hakt nach: Wieso gibt es in Köln eine Seilbahn?

Die Seilbahn ist fest im Kölner Stadtbild verankert – und wenn sie nicht gerade ausfällt oder repariert werden muss, ist sie nicht nur bei Touris, sondern auch bei echten Kölner*innen beliebt. Eine Seilbahn mitten in der Stadt – das ist für uns ganz normal. Vielleicht habt ihr aber auch schon mal einen Moment länger auf die Waggons in 50 Metern Höhe geschaut und euch gefragt: Wieso ist die Seilbahn eigentlich da? So eine besondere Attraktion hat schließlich nicht jede Stadt.

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ein paar Jahrzehnte in der Kölner Geschichte zurückspringen. Genauer gesagt ins Jahr 1955, denn schon vor fast 70 Jahren wurde die Idee für die Seilbahn geboren. Damals entstand im Rechtsrheinischen ein wunderbares Gelände für die Bundesgartenschau 1957: mit Wasserspielen, Rosengärten, Zierbrunnen und 2,5 Millionen gepflanzten Blumen. Was dort entstand, ist auch heute noch zu sehen, denn das damalige Gelände der Bundesgartenschau ist uns heute – Überraschung – als Rheinpark bekannt. 

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Zum Park gehörte damals auch eine in zehn Metern Höhe schwebende Sesselbahn, mit der man über das ganze Gelände gondeln konnte – allerdings nur rechtsrheinisch. Zur Eröffnung der BUGA sollte dann noch ein ganz besonderer Knaller her, außerdem wurde eine Verbindung zwischen der Flora und dem Rheinpark gebraucht, denn auch die Zoobrücke gab es damals noch nicht. Und so entstand sie: die erste einen Fluss überquerende Seilbahn Deutschlands. Kurz vor dem Start der BUGA wurde sie am 17. April 1957 eröffnet. Was zunächst nur für fünf Jahre geplant war, wurde zum festen Bestandteil des Kölner Panoramas. 

Zwischen 1963 und 1966 musste der Betrieb für Umbauarbeiten noch mal pausieren – denn mit dem Bau der Zoobrücke musste der Weg der Seilbahn etwas verlängert und umgeleitet werden. Euch sind vielleicht eher die Seilbahnpausen aus dem letzten Jahrzehnt bekannt: 2014 blockierte die Seilbahn während eines Sturms und alle Gäste mussten evakuiert werden – 2017 wurden wieder etliche Menschen aus den Waggons gerettet, als sich ein Hilfsseil an einer Gondel verfing.

Das Ergebnis: Bis 2019 wurde die Seilbahn umfangreich und aufwendig (für 1,2 Millionen Euro!) umgebaut und technisch verbessert und steht uns seitdem wieder – ohne Zwischenfälle – zur Verfügung. Falls ihr noch nie mit ihr gefahren seid, holt das dringend mal nach. Denn nicht nur der Blick auf den Dom, sondern auch auf die Saunabesucher*innen der Claudius Therme ist etwas ganz Besonderes. 

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