Ox & Klee – auf Geschmacksreise im Zwei-Sterne-Restaurant

© Ox & Klee

Daniel Gottschlich kennt man. Nicht nur, weil er mit seinem Restaurant Ox & Klee zwei Sterne erkocht hat, sondern vor allem, weil sein Weg dorthin so besonders war. Anders als die meisten seiner Sterne-Kolleg*innen hat Daniel nämlich nicht bei einem großen Meister gelernt – was ihn sozusagen zum Self-Made Man der deutschen Sterne-Gastronomie macht. Inzwischen ist der Kölner Sterne-Koch so bekannt und erfolgreich, dass man ihn sogar in großen TV-Produktionen wie Kitchen Impossible und The Taste sieht.

© Ox & Klee | Christin Otto

Doch wie schmeckt die avantgardistische Gourmetküche, die Daniel Gottschlich so berühmt gemacht hat? Wer das herausfinden will, braucht nicht nur eine Tischereservierung im Ox & Klee, sondern auch das nötige Kleingeld. Denn eine Reise durch die Geschmackswelt des Sterne-Kochs kostet weit mehr als ein Grillteller im Doy Doy, den Daniel – Kitchen-Impossible-Fans werden es wissen – gerne isst, wenn er auf der Keupstraße in Mülheim unterwegs ist.

Dafür bekommen Gäste in seinem Ox & Klee aber auch ein ganz besonderes Erlebnis geboten – und das beginnt schon beim Eingang. Im mittleren Kranhaus am Rheinauhafen öffnet sich uns eine Tür und wir schreiten durch einen musizierenden Lichterbogen nach drinnen, wo wir freundlich empfangen und zum Tisch geleitet werden.

© Ox & Klee

Uns erwartet das "Experience Menü" in zehn Gängen. Oder sollten wir besser sagen: in zehn Akten? So nennt man es zumindest im Ox & Klee – und tatsächlich ist das, was uns erwartet, kulinarisch ganz großes Kino. Geahnt haben wir das natürlich schon, wissen konnten wir es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Schließlich gibt es im Ox & Klee keine Speisekarte. Das Sterne-Lokal setzt auf Überraschungsmenüs.

Gäste müssen sich folglich voll und ganz auf ihre Geschmackssinne verlassen – denn genau die wollen Daniel und sein elfköpfiges Küchenteam schärfen. Passend dazu startet die zehngängige Genussreise mit sechs Kleinigkeiten, die jeweils einen Geschmackssinn repräsentieren – süß, salzig, sauer, bitter, fettig und umami. So unterschiedlich die kleinen, essbaren Kunstwerke auch sind, eines haben sie doch gemeinsam: Sie sind köstlich.

© Christin Otto

Weiter geht es mit einem Gang, der uns ganz unprätentiös als "Stockbrot" angekündigt wird. Dahinter verbirgt sich allerdings nicht nur ein herrlich rauchig geröstetes Brot, sondern auch eine kunstvoll angerichtete Garnitur, die aus einem Baumstamm hervorgezaubert und vom Service mit einer hinreißenden Mole beträufelt wird.

Aus einem dicken Buch eröffnet sich uns danach "Die Legende der Brezel", die mit einer typischen Brezel genauso wenig zu tun hat wie die im Anschluss servierte "Dampfnudel" mit ihrer Namensgeberin. Und doch weckt beides denselben Gedanken: Würden süddeutsche Klassiker immer so schmecken – man müsste glatt übers Auswandern nachdenken.

© Christin Otto
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Damit sich derlei dumme Gedanken gar nicht erst verfestigen, folgt auf einen eleganten Zander-Gang die geballte Ladung Köln-Liebe: Zur Neuinterpretation des Halven Hahns wird ein Kölsch-Fass angestochen. Ein kulinarisches Duett, das auch uns glauben lässt, was De Höhner einst gesungen haben: "Der Herrjott muß ene Kölsche sin".

Auch die danach servierte Variation vom Lamm sorgt für große Genussmomente. Allein das darauffolgende Dessert mit gefrorenen Wasabi-Brocken ist ein Fall für Liebhaber*innen – unser Ding ist das eher herzhafte Finale dagegen nicht. Doch der krönende Abschluss kommt erst noch: Sechs Petit Fours führen noch einmal durch alle Geschmackssinne und runden einen wunderbaren Abend ab, der viel mehr ist als nur ein Essen. Ein Besuch im Ox & Klee ist vor allem eines: ein Erlebnis für alle Sinne.

© Christin Otto
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Die wichtigsten Facts zum Ox & Klee

Besonderheit: Das Zwei-Sterne Restaurant von Daniel Gottschlich serviert avantgardistische Gourmetküche, die auf den sechs Geschmackssinnen süß, salzig, sauer, bitter, fettig und umami basiert. Angeboten wird ein sogenanntes "Experience Menü" in zehn oder 15 Gängen. Dabei haben Gäste die Wahl zwischen dem Menü "Ox" mit Fisch und Fleisch und dem rein vegetarischen Menü "Klee". Damit es nicht langweilig wird, werden die Menüs regelmäßig angepasst und verändert.

Mit wem: Mit Gourmets und Menschen, die Lust haben auf einen besonderen Abend voller kulinarischer Experimente und Wow-Momente. Wein-Fans dürfen sich außerdem auf eine erlesene Weinbegleitung namens "Alpha bis Omega" freuen, die die Geschichte des Weinbaus erzählt – von der Entstehung bis zur Neuzeit.

Unser Menü: 1. Birken-Cocktail – 2. Appetizer in allen sechs Geschmacksrichtungen – 3. Stockbrot – 4. Die Legende der Brezel – 5. Dampfnudel – 6. Zander – 7. Halve Hahn – 8. Lamm – 9. Wasabi-Dessert – 10. Petit Fours in allen sechs Geschmacksrichtungen

Preise: Menü "Klee" zehn Gänge 185 Euro, Menü "Klee" 15 Gänge 230 Euro, Menü "Ox" zehn Gänge 195 Euro, Menü "Ox" 15 Gänge 260 Euro | Weinbegleitung für zehn Gänge 80 Euro und für 15 Gänge 130 Euro pro Person | antialkoholische Getränkebegleitung für zehn Gänge 40 Euro und für 15 Gänge 80 Euro pro Person

Ox & Klee | Im Zollhafen 18, 50678 Köln | Mittwoch – Samstag: 18.30–0 Uhr | Mehr Info

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