Schluss mit dem Hafermilch-Aufpreis! Macht Kuhmilch teurer!
In Sachen Kaffee bin ich ganz klar ein "That Girl", eine Hafer-Latte-Mutti ohne Kind. Ich finde es schade, dass mein Cappuccino mit Hafermilch 50 Cent teurer ist als der von Max Mustermann am Nebentisch mit Kuhmilch. Das ist doch unfair. Schließlich haben wir beide Kaffee mit "Milch" in der Tasse – niemand mehr oder weniger, besser oder schlechter.
Gut – über besser oder schlechter lässt sich streiten, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Besser im Sinne der Ökobilanz ist Hafermilch aber allemal. Im Vergleich zu Kuhmilch wird bei der Produktion von Hafermilch nur etwa ein Drittel des Kohlendioxids ausgestoßen und auch viel weniger Wasser benötigt. Hafermilch ist unter den Milchalternativen, wie Soja- oder Mandelmilch, sogar absoluter Öko-Spitzenreiter, da der Hafer ohne lange Lieferketten direkt von europäischen oder deutschen Äckern verarbeitet wird. Das finde ich Gründe genug, statt einem Aufpreis für Milchalternativen einen für Kuhmilch einzuführen.
Warum ist es in vielen Cafés aber immer noch anders? Sollte eine Alternative nicht eine ernstgemeinte Option für alle sein? Eine Auswahlmöglichkeit, die keine Vor- oder Nachteile mit sich bringt. 50 Cent oder mehr Aufpreis empfinde ich aber durchaus als Nachteil.
Don't shoot the messenger – und der ist in diesem Fall das Café. Sie geben den erhöhten Einkaufspreis von Milchersatzprodukten natürlich nur an uns weiter. Der Ursprung des ganzen Aufpreis-Übels liegt in den zu niedrigen Preisen für Kuhmilch – und da muss sich was ändern. Wie kann es sein, dass ein bisschen Hafer mit Wasser teuerer ist als ein Produkt, das die Haltung von Kühen involviert?
Macht lieber Kuhmilch teurer!
Trotzdem finde ich, dass auch jetzt schon der Aufpreis abgeschafft gehört, indem er pauschal auf alle Getränke – ob mit Kuhmilch oder Milchalternativen – gerechnet wird. Denn wir alle tragen die Folgen der Umweltverschmutzung durch die Kuhmilch-Produktion, also sollten wir auch alle den Mehrbetrag für Hafermilch tragen – beides zu seinem Preis.
Natürlich darf ein Kaffee im Café kein Luxusgut werden, aber solange die Industrie nicht verstanden hat, dass pflanzliche Alternativen höchstens genauso viel kosten sollten wie tierische Produkte, müssen wir eben das walten lassen, was uns in der ganzen Milch(-alternativen)-Thematik fehlt: gesunden Menschenverstand.