Köln hakt nach: Wie wurde die Kölner Knobelbecher-Wirtin Uschi zum Podcast-Star?
In Köln begegnen uns immer wieder kuriose Dinge, die uns staunend oder fragend zurücklassen. In unserer Serie "Köln hakt nach" gehen wir darum Fragen, Phänomenen und kuriosen Geschichten aus Köln auf den Grund. Auch ihr habt etwas entdeckt? Dann schickt uns eure Fragen!
Wer gerne Kölsch trinkt und im Belgischen Viertel unterwegs ist, kommt an Uschi Winter eigentlich nicht vorbei. Seit über 15 Jahren steht sie hinter der Theke des Knobelbechers – der letzten authentisch kölschen Kneipe auf der Aachener Straße zwischen Ring und Grüngürtel. Aber Uschi ist auch weit über ihre Theke und sogar die Stadtgrenzen Kölns hinaus bekannt – wie kommt das?
Für besonderes Aufsehen auch außerhalb der kölschen Nachteulen- und Kneipengänger*innen-Kreise sorgt der Podcast "Baywatch Berlin" von Klaas Heufer-Umlauf, Jakob Lundt und Thomas Schmitt. Seitdem Klaas im Knobelbecher zu Gast war, kommen die drei in ihrem Podcast immer wieder auf die Kneipe zu sprechen – und nennen sie liebevoll ihre „Partner-Kneipe".
Gäste von Uschi haben ihr daraufhin ein Bild von Thomas Schmitt als inoffiziellen Kneipen-Patron geschenkt, das seither – bis auf einen Zwischenfall Anfang dieses Jahres, als das Foto geklaut wurde – hinter der Theke des Knobelbechers steht.
In zwei Folgen telefonieren die drei Podcaster und Uschi sogar miteinander. Der Diebstahl des Bildes wurde bei "Baywatch Berlin" in der Folge "Hate Crime Knobelbecher" thematisiert und nur kurze Zeit später ist das Foto wieder aufgetaucht.
Lokale Bekanntheit erlangte Uschi nicht nur als Seele des Knobelbechers, sondern auch, weil sie im Rahmen der Gaffel-Kampagne "Stimme für Köln" ihren eigenen Bierdeckel samt Porträt darauf bekommen hat.
Trotz der Aufmerksamkeit ist Uschi immer sie selbst geblieben, schenkt nach wie vor im Knobelbecher Kölsch aus und ist mit ihrer kölschen, unprätentiösen Art nicht aus der Kneipe wegzudenken. Dem Kölner Stadt-Anzeiger verriet sie im April dieses Jahres, dass sie mit ihren 66 Jahren eigentlich gerne in Rente gehen würde, aber "die Gäste lassen mich ja nit. Ist verboten. Die wollen mich erst mit den Füßen zuerst hier raus tragen".