Diese 11 Frauen sind in Köln einfach Kult

© Christin Otto

Frauen sind stark, Frauen sind smart, Frauen haben Humor und sie haben Herz – nur komplett gleichberechtigt sind sie bis heute nicht. Leider. Selbst im 21. Jahrhundert gibt es noch immer eine Gender-Pay-Gap, Gewalt gegen Frauen, patriarchalische Strukturen und damit einhergehende strukturelle Benachteiligung. Genau darum gehen jedes Jahr am 8. März weiterhin unzählige Menschen weltweit auf die Straßen, um am Internationalen Frauentag für gleiche Rechte zu demonstrieren.

Wir wollen diesen Tag nutzen, um euch 11 Frauen vorzustellen, die in Köln Kultstatus erlangt haben – sei es nun aufgrund ihrer ausgefallenen Jobs, ihrer findigen Geschäftsideen, wegen ihres Humors oder ihrer herzlichen Art.

1. Paula Kleinmann – die bekannteste Oma der Stadt

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Keine Oma ist in Köln bekannter als Oma Kleinmann. Wen wundert's – schließlich ist die wohl berühmteste Schnitzel-Kneipe der Stadt nach ihr benannt. Die Rede ist von Kult-Wirtin Paula Kleinmann, die noch bis ins hohe Alter in der Küche gestanden und Kartoffeln geschält haben soll. Ihre TV-Auftritte waren legendär, ihre Gastfreundlichkeit bleibt unvergessen. Studierenden spendierte sie in ihrer Kneipe im Kwartier Latäng das ein oder andere Gratis-Essen, aber sie kochte auch für Promis wie Alfred Biolek, Alice Schwarzer und Dirk Bach. Ende 2009 starb Paula Kleinmann im Alter von 95 Jahren. Inzwischen gibt es nicht nur ein Buch über dieses kölsche Original, es ist sogar ein Weg nach ihr benannt: der Paula-Kleinmann-Weg an der Uniwiese.

2. Trude Herr – die kölsche Ulknudel

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In Köln-Kalk geboren, in Köln-Mülheim aufgewachsen – die Sängerin und Schauspielerin Trude Herr war en echt kölsche Mädche. Laut, witzig, einzigartig. Ihre größten Hits – darunter "Niemals geht man so ganz" und "Ich will keine Schokolade" – sind bis heute unvergessen. In der Nachkriegszeit wurde Trude Herr im Karneval für ihre Büttenreden gefeiert. Doch sie wollte mehr, sie wollte auf die große Bühne – als Schauspielerin. Irgendwann eröffnete sie in einem leerstehenden Kino an der Severinstraße (heute das Odeon) sogar selbst ein Theater. Im "Theater im Vringsveedel" war Trude Herr alles in einem – Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Kostümbildnerin, Requisiteurin und Managerin. Die Vorstellungen waren immer gut besucht, doch 1986 musste sie das Theater wegen Gesundheitsproblemen schließen. Trude Herr starb 1991 im Alter von nur 63 Jahren an Herzversagen. Heute erinnert die in Trude-Herr-Park benannte Grünfläche am Bürgerhaus Stollwerck inklusive Denkmal an die kölsche Ulknudel.

3. Maria Clementine Martin – Nonne mit Geschäftssinn

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Maria Clementine Martin ist die wahrscheinlich berühmteste Nonne Kölns. Und selbst wenn euch der Name nichts sagt, so dürfte spätestens bei "Klosterfrau Melissengeist" ein Glöckchen klingeln. Genau dieses weltberühmte Arzneimittel aus 13 Heilkräutern hat Maria Clementine Martin nämlich erfunden – und es wurde zum wichtigsten Produkt ihrer 1826 in Köln gegründeten Firma. Woher die Nonne so viel Unternehmergeist nahm? Im Zuge der Säkularisierung wurden viele Klöster aufgelöst, sodass sich auch Maria Clementine Martin nach einem neuen Einkommen umschauen musste. Bis heute ranken sich viele Geschichten um sie – mal wird sie als "mildtätige Heilerin", mal als "eiskalte Geschäftsfrau" beschrieben. Sie starb im Alter von 68 Jahren. Heute findet man ihr Abbild nicht nur am Kölner Rathaus, auch ein Platz ist nach ihr benannt – der Maria-Clementine-Martin-Platz in der Innenstadt. Obwohl das von ihr gegründete Unternehmen inzwischen seinen Sitz in der Schweiz hat, befindet sich die operative Hauptzentrale der "Klosterfrau Healthcare Group" noch immer am Kölner Stammsitz in der Gereonsmühlengasse.

4. Marie Luise Nikuta – Kölns Mottoqueen

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Marie Luise Nikuta war so etwas wie die Grande Dame des Kölner Karnevals, denn seit 1977 hat sie fast durchgehend das Motto-Lied für den Fastelovend komponiert. Ihr Trick: Sobald das Festkomitee am Veilchendienstag das nächste Motto verkündet hatte, schrieb sie das passende Lied dazu. Sie war findig, kreativ und schnell – und genau das verhalf ihr zum Erfolg. Dass sie sich so lange und so oft gegen ihre männlichen Konkurrenten durchsetzen konnte, schmeckte nicht allen Herren. Aber Marie Luise Nikuta ließ sich nicht beirren und trat auch als eine der ersten Kölner Künstler*innen regelmäßig in der Schwulenszene auf. Dass sie 2020 im Alter von 81 Jahren ausgerechnet an einem Veilchendienstag starb – man könnte es fast Schicksal nennen.

5. Brigitte – Büdchen-Besitzerin mit Herz

© Christin Otto

Brigitte und ihr Büdchen sind eine echte Institution in der Südstadt. Dass es beides zusammen noch gibt, ist vor allem dem Engagement hilfsbereiter Nachbar*innen zu verdanken. Die liebenswerte Büdchen-Besitzerin hatte nach über 20 Jahren nämlich eigentlich die fristlose Kündigung für ihren Kiosk an der Merowingerstraße im Briefkasten. Als der Pfarrer und ein Gastronom im Veedel das mitbekamen, schlugen sie Alarm – und es fanden sich Südstädter*innen, die zusammenlegten, um Brigittes Schulden zu begleichen. Und nicht nur das: Sie brachten den Kiosk der alten Dame wieder so richtig auf Vordermann. Gut so, denn was wäre die Merowingerstraße ohne die vielleicht kultigste und herzlichste Büdchen-Besitzerin Kölns?

6. Piccolo-Lore – Kölns Puffmutter

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Hannelore Schilli – in Köln besser bekannt als "Piccolo-Lore" – war so etwas wie die Puffmutter im Miljö. Zuhälterei und Kriminalität beherrschten in den 1960er- bis 1980er-Jahren die Gegend rund um die Friesenstraße, sodass Köln sich schließlich den Namen als "Chicago am Rhein" einhandelte. Und Piccolo-Lore war mittendrin. Mehr als drei Jahrzehnte lang führte sie mehrere Etablissements in der Innenstadt, was sie zu einer der wichtigsten Frauen der Kölner Rotlicht-Szene machte. Als "Kummerkasten und gute Seele der verirrten 'Mädchen ussem Levve', die anschaffen gingen", beschreibt der Express die einstige kölsche Puffmutter.

7. Elli Pirelli – einst Kölns älteste DJane

Elli Pirelli ist in den 70er-Jahren als älteste DJane der Stadt in die Geschichte des Kölner Nachtlebens eingegangen. Zu dem Zeitpunkt war sie schon über 40 Jahre alt – ein eher ungewöhnliches Alter, um eine DJ-Karriere zu beginnen. Doch tragische Umstände führten dazu, dass Ellen Gessner – so ihr bürgerlicher Name – im Nachtleben durchstartete. Nachdem innerhalb kurzer Zeit gleich zwei ihrer Söhne verstarben, hatte sich Ellen Gessner lange Zeit zurückgezogen. Ihr ältester Sohn schlug ihr schließlich vor, wieder ihre alten Platten aufzulegen – weil ihr das früher so viel Freude gemacht hatte. Tatsächlich fand Elli darin ihr Glück. Sie legte unter anderem im Kölner Apollo Club und in ihrer Klo-Disco im früheren Ringe-Nachtclub Lulu auf. Ihre Musik – eine Mischung aus Disco, Schlagern und Trash-Evergreens – zog ein breites Publikum an. Mehr als 10.000 Platten umfasste ihre Sammlung. Ellen Gessner starb im Alter von 69 Jahren – sie war nach einer OP nicht mehr aufgewacht. Mehr über die Kölner DJane erfahrt ihr hier und hier.

8. Mutter Beimer – die Mutter der Nation

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Nein, wir meinen nicht Angela Merkel, wenn wir von der Mutter der Nation sprechen. Gemeint ist Mutter Beimer bzw. Schauspielerin Marie-Luise Marjan, die 35 Jahre für die Kultserie Lindenstraße vor der Kamera stand und als Helga Beimer mit uns ihre Liebe zu Spiegeleiern geteilt hat. Was manche vielleicht nicht wissen: Die Lindenstraße spielt zwar in München, gedreht wurde sie aber in Köln-Bocklemünd. Und auch Marie-Luise Marjan lebt in Köln. Für ihr schauspielerisches Wirken, aber auch für ihr großes soziales Engagement wurde sie schon mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bambi, der Goldenen Kamera, dem Großen Bundesverdienstkreuz für ihr jahrzehntelanges Engagement im Ehrenamt und Co. Übrigens: Ein Stück der Lindenstraße findet ihr auch heute noch in Köln – das Interior des Sektladens be.bubbly im Belgischen Viertel stammt nämlich zu Teilen vom Set der Kultserie.

9. Hella von Sinnen – kölscher TV-Paradiesvogel

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Das Theater in der Filmdose direkt an der Zülpicher Straße ist euch sicherlich bekannt – aber wusstet ihr auch, dass Hella von Sinnen und Dirk Bach dort zur Gründungszeit in den 80ern Ensemble-Mitglieder waren? Dort machte Hella ihre ersten Schritte auf der Theaterbühne, bevor eine erfolgreiche Karriere als Komikerin und Schauspielerin folgte. Wenn ihr etwas zu jung seid, um ihr schon in der Filmdose begegnet zu sein, dann führte für euch spätestens seit "Genial daneben" kein Weg mehr an Hella von Sinnen vorbei. Jahrelang war sie Teil der erfolgreichen Sendung, welche ihr unter anderem den Deutschen Comedypreis und den Deutschen Fernsehpreis einbrachte.

10. Bolze Lott – ein Kölsches Original

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Für die Geschichte von "Bolze Lott" aka Scholastika Bolz müssen wir fast zwei Jahrhunderte zurückspringen. Die Kölnerin wurde nämlich 1825 in Köln geboren und wuchs in der Kostgasse auf – einer Straße, die wir heute eher als hässliche Ecke neben dem Kölner Hauptbahnhof kennen. Et Bolze Lott lernte früh, sich allein durchzuschlagen – mit 21 heiratete sie, mit 22 war sie schon verwitwet. Um an Geld zu kommen, versuchte sie sich als "Kääzemöhn" und sollte für andere Menschen und deren Liebsten Kerzen in der Kirche anzünden. Der Geschichte nach hat sie aber lieber das Geld eingesackt und sich um den Rest nicht weiter gekümmert. Bekannt wurde sie außerdem als Schmugglerin. 1856 wurde in Köln die "Mahl- und Schlachtsteuer" eingeführt und kreierte im Handumdrehen einen neuen Job für Scholastika Bolz: Damals waren Kleider mit aufgeblähten Röcken in Mode, unter denen sich prima so einiges in die Stadt schmuggeln ließ. Man mag es kaum glauben: Aber ihre Tricks und ihr Durchhaltevermögen ließen "Et Bolze Lott" nicht nur 77 Jahre alt werden, sondern auch als "Kölsches Original" in die Kölner Stadtgeschichte eingehen.

11. Anke Engelke – komödiantische Alleskönnerin

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Anke Engelke ist ein echtes Kölner Urgestein – dabei ist sie gar nicht in der Domstadt geboren. Nachdem sie ihre ersten Lebensjahre in Kanada verbrachte, zog ihre Familie, als Anke sechs Jahre alt war, nach Rösrath. Und schon wenig später führte sie ihr Weg ins Unterhaltungsgeschäft: Ob bei der Wochenschau an der Seite von Pastewka, Lück und Co., als Synchronstimme von Marge Simpson oder später mit ihrer eigenen Sketch-Show "Ladykracher" – Anke Engelke ist gewitzt und witzig, eine herrliche Kombination. Über all die Jahre ist sie Köln immer treu geblieben – und scheint dabei auch die ein oder andere Stunde in der KVB verbracht zu haben. Bei Jokos Sendung "Wer stiehlt mir die Show?" zählte sie nämlich kürzlich alle Stationen der Linie 16 auf. Auch, aber nicht nur dafür: Respekt!

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